Ich kann mich nicht rühmen, mich mit den Filmen von Bruno Mattai besonders gut auszukennen, aber zumindest ein paar seiner bekannteren Werke sind mir geläufig. Und da mir beim Keller-Ausmisten gerade eine uralte Kabel-1-Aufzeichnung seines Spät-Peplums I sette magnifici gladiatori in die Hände gefallen ist, möchte ich kurz von meinen Eindrücken nach Sichtung des Werkes berichten.
Wie der Titel schon weißsagt, handelt es sich um eine Variante des Sieben-Samurai-Motives, verlegt in die römische Antike. Eigentlich keine schlechte Idee, möchte man meinen. Doch bei der Umsetzung haperte es offensichtlich nicht nur am Talent des Regisseurs, sondern auch an den Produktionsmitteln. Es fehlt wirklich an allen Ecken, und es würde mich wundern, wenn für den Film überhaupt irgendwas aufgebaut wurde. So hat man offenbar in einer römischen Ruinenstätte gedreht, die uns als das Dorf verkauft wird, daß von den Banditen regelmäßig heimgesucht wird. Die Bewohner latschen einfach sinnlos zwischen Mauerresten und Säulen herum.
Nicht besser verhält es sich mit dem kümmerlichen Kaiserpalast und der Arena, in der ein müdes Wagenrennen stattfindet. Ansonsten reiten unsere Helden meistens draußen durch die Landschaft, oder prügeln sich in finsteren Tavernen.
Die Story folgt sehr genau den großen Vorbildern von Kurosawa bzw. John Sturges, wobei alles brav kopiert und der Reihe nach lieblos abgehakt wird: Vom Zusammensuchen der siebenköpfigen Truppe, über das Trainieren der Dorfbewohner, bis zum großen Schlußkampf. Als Fantasy-Element wurde noch ein magisches Schwert hinzugefügt, das nur Lou Ferrigno in der Lage ist zu führen.
Schauspielerisch zieht sich Dan Vadis als Anführer der Banditen am besten aus der Affäre. Ansonsten sieht es düster aus, selbst bei altgedienten Recken wie Brad Harris, die es eigentlich besser können, aber offenbar von der Regie im Stich gelassen wurden. Sybil Danning sorgt knapp bekleidet immerhin für Schauwerte und wiederholt ihre Rolle aus Battle Bayond the Stars, der SF-Fassung der Sieben Samurai. In Nebenrollen wird auch gerne mal heftig chargiert. Besonders der Darsteller des Kaisers grimassiert wie ein Schmierenkomödiant, und ich frage mich wie ein Regisseur das durchgehen lassen kann. Noch schlimmer ist es bei der Lepra-Truppe, die vier hübsche Mädels anpöbelt. Einen solch dilettantisch überagierenden Haufen bekommt man wirklich nicht alle Tage zu sehen.
Hat Mattai in seinem Zombie-Beitrag Hölle der lebenden Toten oder auch in Laura - Eine Frau geht durch die Hölle noch mit erstaunlich ambitionierten Parallelmontagen zeitgleich stattfindender Ereignisse erfreut, so muß man hier leider ohne besondere inszenatorische Einfälle auskommen.
Unterm Strich ist der Film nicht unsympathisch und vermag den geneigten Fan preiswerter, italienischer Trivialfilme einigermaßen zu unterhalten. Allerdings wäre bei dem Thema viel mehr drin gewesen, wenn man nur einen fähigeren Regisseur rangelassen hätte. Schade drum.