In einer schwierigen Geburt bringt die Revue-Tänzerin Lucy ihren Sohn Nicholas zur Welt, der für ein Neugeborenes ungewöhnlich groß und stark ist... und wirklich glücklich sollen Lucy und ihr Ehemann Gino mit ihrem Nachwuchs dann auch nicht werden, denn schon bald häufen sich im Umfeld des Babys die merkwürdigen Vorfälle. So verhält sich Nicholas seiner Umwelt gegenüber enorm aggressiv und bringt während eines Spaziergangs im Kinderwagen sogar seine Babysitterin um, die stirbt, nachdem er sie in einen See schubst. Es dauert nicht lange, bis die frischgebackene Mutter davon überzeugt ist, dass ihr Sohn vom Teufel besessen ist. Erfüllt sich nun etwa der Fluch, den der kleinwüchsige Hercules, ihr ehemaliger Show-Partner, über Lucy ausgesprochen hat, nachdem diese ihn einst abgewiesen hatte...? Ja, natürlich tut er das, was sonst?!? Nachdem Nicholas seine Familie ausgelöscht hat, kommt Ginos Schwester, die Nonne Albana, vorbei und nimmt auf eigene Faust eine Teufelsaustreibung vor... Mit "Der Teufel in ihr" versucht Regisseur Peter Sasdy simultan auf zwei Hochzeiten zu tanzen, denn einerseits soll sein Streifen wohl ein wenig auf der Welle von Okkult-Horrorfilmen und "Der Exorzist"-Nachziehern der 70er Jahre mitsurfen, andererseits bedient er irgendwie aber auch die Killer-Baby-Schublade des kurz zuvor ebenfalls recht erfolgreich gelaufenen "Die Wiege des Bösen". Anders als bei Larry Cohen treibt hier allerdings kein "echtes" Ungeheuer sein Unwesen, sondern ein auf den ersten Blick ganz normales Baby, das zudem auch noch so ziemlich der süßeste Fratz ist, den man sich nur vorstellen kann und der halt leider keinerlei Bedrohlichkeit ausstrahlt... zumal man sich aufwendige Spezial-Effekte weitestgehend verkniffen hat und der kleine Wonneproppen bei seinen mörderischen Umtrieben "intelligenterweise" auch nie im Bild gezeigt wird. Das spätere "Denver Clan"-Biest Joan Collins hat es hier in der Rolle der Lucy ergo fast noch schlimmer getroffen als zwei Jahre darauf bei Bert I. Gordon und seinem "In der Gewalt der Riesenameisen", denn sie muss dem Zuschauer mit viel hysterischem Getue und argem Overacting verkaufen, dass da von ihrem Film-Söhnchen ja doch tatsächlich eine Gefahr ausgeht, was auch für 'ne bessere Schauspielerin quasi ein Ding der Unmöglichkeit wäre. Was die Angelegenheit aber ein wenig rettet, ist eine ganze Latte an bizarren Einfällen und ein paar kuriose Mord-Ideen, derer man sich nicht entblödet hat, obwohl die Chance, diese tatsächlich auch überzeugend umzusetzen (etwa wenn das Baby seinen Papa im Garten erhängt oder Donald Pleasence mit einer Schaufel den Kopf abhaut...!) schon im Vorfeld so ziemlich bei null gelegen hat... aber zumindest nimmt man damit schon ein wenig die kreativen Todes-Arten aus dem im Jahr darauf folgenden "Das Omen" vorweg. So ist "Der Teufel in ihr" mit zwei zugedrückten Augen bestenfalls mittelprächtig, ersäuft dafür aber fast schon in unfreiwilligem Humor, denn wirklich ernst kann man hier keine einzige Szene nehmen! Schade allerdings, dass der Stoff innerhalb einer gediegenen britischen Produktion verwurstet wurde, die Italiener hätten damals daraus nämlich bestimmt ein wesentlich wilderes und spaßigeres Stück Trash-Kino gemacht. Immerhin: Caroline Munro und John Steiner in Nebenrollen steigern zumindest den Kult-Faktor ein wenig.
5/10