Pardon me, Anhänger des nostalgischen Horrordrecks oder Fans von Norman J. Warren - aber "Prey" aka "the Destructor" ist schlicht und ergreifend ein einziges, elendig langweiliges Ärgernis. Daher versuche ich mich entsprechend kurz zu fassen.
Der Inhalt lässt sich in einem Satz unterbringen: Außerirdischer landet zwecks Nahrungsaufnahme auf der Erde und setzt Irdische auf seine Speisekarte. Fertig. Mehr gibt es zur dämlichen Handlung nicht zu sagen.
Werbetechnisch sicher nicht ganz unwirksam, verweist der Aufhänger dieser Rohstoffverschwendung noch auf den Umstand, dass ein isoliert lebendes Lesbenpärchen dem "Destructor" (der übrigens fast nur in seiner menschlichen Form zu sehen ist) schließlich ins Gehege kommt (oder umgekehrt, ist ja auch egal). Klar, dass die Mitwirkung dieser beiden Damen ausgenutzt wurde, um noch ein paar Nackt- und Fummelszenen einzubauen, welche aufgrund der Rahmenbedingungen (Schauspieler, Ausstattung, Inszenierung, etc.) von der Wirkung her jedoch weniger anregend sind, als ein zum fünften Mal aufgebrühter Beutel Pfefferminztee. Wer sich etwas anderes erhofft, wir heftig enttäuscht werden.
Sämtliche "Spezialeffekte" könnte man ohne viel Vorbereitung leicht nachstellen, mit Hilfe von Utensilien, die sich in jedem Durchschnittshaushalt finden. Schließlich wird in dem Film viel dummes und unnötiges Zeug gelabert, wodurch die Handlung doch immerhin auf knapp 80 Minuten gestreckt wurde. Die Szenen, in denen der "Destructor" sein Werk verrichtet, werden selbst äußerst niedrige Ansprüche hinsichtlich ihrer Umsetzung und Wirkung nicht zufriedenstellen, selbst wenn man nur die damaligen Standards zum Vergleich heranzieht.
"Prey" gehört zwar nicht zu den miesesten Filmen aller Zeiten, ist jedoch von einem auch nur annähernd akzeptablen, halbwegs durchschnittlichen Horrorflick seiner Tage so weit entfernt, wie der Heimatplanet des "Destructors" von der Erde. Völlig unverständlich auch, wieso der "Destructor" überhaupt ein Außerirdischer sein musste - hätte man dessen Identität ungeklärt gelassen, es hätte dem Film sicher nicht zum Nachteil gereicht (im Gegenteil!). Gegen Ende des Films lassen zwar ein, zwei Szenen kurz aufmerken, was für den Gesamteindruck dann aber auch keinen Unterschied mehr macht. Qualitativ sind diese Szenen zwar genauso schlecht wie der Rest des Films, aber immerhin kommen die Schlüsselmomente in denen das Alien den Damen seine wahre Identität enthüllt ziemlich bizarr rüber. Da der Zuschauer jedoch bereits ab der ersten Filmminute über die Herkunft und Absicht des "Destructors" informiert ist, kommt bis zum Ende keinerlei Spannung auf.
Möglicherweise hätte man trotz des bescheidenen Budgets aus der recht dürftigen Idee dennoch einen schrägen 70er Horrorflick machen können. Dazu hätte man aber ein gescheites Drehbuch gebraucht und als Regisseur eine ungefähre Ahnung haben müssen, wohin die Reise gehen soll. So aber zeichnet sich "Prey" vor allem durch eine äußerst dünne Story aus, die noch dazu miserabelst erzählt wird. Wer noch nie von dieser Filmgurke gehört hat, ist fast zu beneiden, denn jegliche Auseinandersetzung mit "Prey" ist reine Zeitverschwendung. (2,5 / 10)