Review

"Masjävlar" oder "Zurück nach Dalarna" ist ein typisches gesellschaftskritisches Heimkehr-Drama, zum Glück ohne die drastische Gefühlsheischerei, die man beispielsweise im Tränendrüsen-Quetscher "Wie im Himmel" erleben durfte. Aber ganz ohne das bekannte Durchexerzieren aller möglichen alltäglichen Gefühlsduseleien geht es auch hier nicht ab. Andere Rezensionen sprechen hier von warmherzigem Humor und ähnlichem - für mich scheint es der Regisseurin eher darum zugehen, durch die eine oder andere Lächerlichkeit alte Klischees von zurückgebliebenen Dorfbewohnern neu aufzuwärmen. Dafür gibt es von mir keinen Beifall. Der Film ist sehr auf Realismus getrimmt, und so wird auch mal nett gekotzt oder über urologische Eingriffe diskutiert. So was ist natürlich Geschmackssache. Das schlimmste an dem Film ist der Mord an einer unschuldigen Katze, die einem den bis dahin recht sympathischen Unsympathen des Dorfes doch wieder mehr als unsympathisch macht. Die Darsteller machen ihre Sache immerhin gut, aber wenn es anscheinend nur darum geht, Daheimgebliebene als Versager darzustellen und das einzige Heil der Welt auf Bali oder sonstwo auszumachen, nützen diese auch nicht viel. Anders Nygårds wunderbar folklorige Musik ist am ehesten ein Grund, sich den Film anzuschauen. Und am Ende gibt es immerhin einen schönen schwedischen Sonnenuntergang. Aber selbst der macht noch keinen guten Film.

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