Review

Im Show- und Glücksspielmilieu Shanghais der 1930er Jahre angesiedelt, bietet dieser gut ausgestattete Film eine Mischung aus Gangsterepos, Liebesgeschichte, Kitsch, Rache und einigen Gambling-Momenten. Die Geschichte ist minimalistisch gehalten, sodass man dem Film stets problemlos folgen kann. Dennoch wirkt die Erzählweise gelegentlich etwas sprunghaft, Figuren verschwinden plötzlich aus dem Geschehen und nach psychologischer Glaubwürdigkeit sollte man besser nicht fragen.

Erstaunlich sind hingegen einige überaus brutale und selbstzweckhafte Gewaltausbrüche. Herausragend ist sicher die Szene, in der Hauptdarsteller Chin Siu-Ho zunächst gegen Bolo Yeung und anschließend gegen ein echtes Känguru kämpfen muss. Diese irrsinnig bizarre Szene wirkt im Kontext des bisherigen, bodenständigen Films umso verrückter.

(Da müsste Leonardo DiCaprio auf Knien angekrochen kommen und seinen Oscar für den lächerlichen CGI-Bärenkampf an Chin Siu-Ho abgeben. Respekt an ihn, dass er da mitgemacht hat!)

Der Held muss hier übertrieben hart einstecken, bevor er seine Chance auf Rache bekommt. Der Film setzt seine wenigen Actionszenen dabei gezielt ein und entlädt sich schließlich in einem kurzen, aber ultrabrachialen Showdown, der absolut keine Gefangenen macht. Das hat echte Glücksgefühle in mir ausgelöst :-)

Narrativ durchwachsener, aber atmosphärisch durchaus gelungener und durch kurze, aber exzessive Gewaltmomente auffälliger HK-Thriller, der mir sicher in Erinnerung bleiben wird.




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