1948 kam eine komplette Zigeuner-Sippe bei einem absichtlich gelegten Feuer ums Leben... lediglich ein einziges Mitglied konnte sich, trotz schwerster Verbrennungen, in die umliegenden Wälder retten. 32 Jahre später treibt sich der inzwischen wahnsinnig gewordene Eremit immer noch in der Gegend rum und sucht sich seine Opfer unter den Wanderern, die unvorsichtig genug sind, sich in sein Territorium zu verirren. Auch die junge Nancy und ihre Freunde, die eigentlich nur einen erholsamen Camping-Trip unternehmen wollten, sehen sich schon bald den Attacken des hünenhaften Killers ausgesetzt. Na, ob die da mit heiler Haut davonkommen werden...? Wohl kaum... "The Prey", den es hierzulande damals mit einiger Verspätung unter dem Titel "...und der Tod wartet schon" in die Videotheken gespült hatte, ist ein ziemlich formelhafter Backwoods-Slasher, der da eigentlich im Vergleich zu solchen Konkurrenz-Streifen wie "Madman" oder dem hummeldummen "Ausflug ins Grauen" weder besonders auf- noch abfallen würde, wenn da nicht die zahllosen Tier- und Natur-Aufnahmen wären, mit denen die Angelegenheit auf abendfüllende Länge gebracht wurde... diese werden nämlich so gerne und oft dazwischen geschnitten, dass es da unter "Wild Life Photography" sogar einen gesonderten Credit während des Abspanns gibt. Zwischen all den Bildern von Spinnen, Schlangen und Aasgeiern wird der Body-Count-Part der Angelegenheit leider nicht wirklich entsprechend forciert, weswegen "The Prey" weitestgehend ohne besondere Spannungs-Momente auskommen muss und dadurch ganz einfach nur stinklangweilig geworden ist. Wie schon bei "Freitag der 13. - Teil 2" und "Blutiger Valentinstag" wurde da schon vor dem Kinostart an den heftigsten Effekt-Einlagen aus der Hand John Carl Buechelers herumgeschnitten, um einem X-Rating durch die MPAA zu entgehen, so dass da unterm Strich nicht viel übrig geblieben ist, was nennenswert wäre. Dramaturgisch ziemlich ungeschickt nimmt ein ausschweifender Flashback-Einschub innerhalb des ersten Drittels, bei dem die Hintergrund-Geschichte mit den Zigeunern in aller Ausführlichkeit erläutert wird, dem Streifen da noch zusätzlich den Wind aus den Segeln und sorgt dafür, dass das Ganze nicht so richtig aus den Puschen kommt. Hinlänglich bekannte Szenen-Abläufe, in denen das Teenie-Kanonenfutter sich am Lagerfeuer Gruselgeschichten erzählt oder im Zelt öde rumgefummelt wird, machen den Speck dann auch nicht mehr fett. Besonders ergiebig ist das alles also nicht geworden. Regisseur Edwin Scott Brown hat zuvor und im Anschluss übrigens hauptsächlich Ferkel-Filmchen runtergekurbelt und lässt seine Herkunft aus dem Porno-Bereich in den reingefriemelt wirkenden Sex-Szenen kräftig durchscheinen, welche da wohl einen Ersatz für das fehlende Blutvergießen darstellen sollen. Die Inszenierung ist ansonsten aber halbwegs okay und immerhin schafft er es zumindest, einen guten Blick auf den mörderischen Waldschrat lange genug hinauszuzögern... wie blöd nur, dass die entstellte Visage durch Bilder auf der Rückseite des VHS-Covers gespoilert wird. So wirklich gruselig wird es leider nie und so ein lauschiges Wäldchen im hellen Sonnenschein kommt als Kulisse für einen Horrorfilm mal echt nicht bedrohlich genug daher. Nur ganz wenige Sequenzen könnte man da als atmosphärisch geglückt bezeichnen, wenn die Darsteller nicht viel mit ihrem amateurhaften Spiel kaputtmachen würden. Da freut man sich doch echt 'nen Wolf, wenn die Bagage zehn Minuten vor Schluss dann doch noch weggemetzelt wird... wenn auch auf unspektakuläre Art und Weise. Im Unterschied zur zeitgenössischen Genre-Konkurrenz, die in Anlehnung an Donald Pleasences Auftritt in "Halloween - Die Nacht des Grauens" jeweils zumeist einen abgetakelten Leinwand-Veteran in einer prominenten Nebenrolle gefeatured hat, konnte hier gerade mal Ex-Stummfilm-Kinderstar Jackie Coogan für zwei magere Szenen verpflichtet werden, was "The Prey" auch nicht wirklich aufwertet. In Erinnerung bleiben wird da lediglich das Ende, welches ein besonders fieses Schicksal für eines der Mädels bereithält, alles andere wird sich nach dem Ansehen schnell wieder aus den Gehirnwindungen verflüchtigen...
4/10