Damned Forest ist mit Abstand die größte Zuschauerbeleidigung, die derzeit in den Videothekenregalen zu finden ist. Um die auch schon sehr schlechten Filme mit nur 2 oder 3 Punkten im Vergleich nicht zu sehr zu benachteiligen, muss man diesen Schwachsinn eigentlich mit glatten 0 Punkten abstrafen.
Der im knackigen englisch gehaltene deutsche Verleihtitel ist bereits die erste Ohrfeife für den gesunden Menschenverstand; denn nicht eine einzige Szene spielt tatsächlich im Wald. Dem Verleiher war es offenischtlich wichtig, einen Bezug zu den auf dem Cover zitierten Vorbildern wie Freitag der 13. und wrong turn herzustellen.
Bereits nach den ersten Filmminuten möchte man die DVD aus dem Player holen und in die Ecke schmeissen. Was man da an Schauspiel-Dilletantismus geboten bekommt, geht echt auf keine Kuhhaut. Viel zu langatmig und ohne jeglichen Esprit plätschert die "pre-title sequence" vor sich hin, die sonst üblicherweise einen ersten Adrenalin-Kick verspricht.
Dann geht es weiter mit zwei jungen Frauen, die per Auto in den Urlaub aufbrechen. Anstatt die Fahrtzeit im Auto dafür zu nutzen, die Charaktere ein wenig auszuarbeiten, fällt dem Regisseur nichts besseres ein, als die beiden Mädels "wir fahren in den Urlaub - Yeah" singen zu lassen. Dazu hören wir schrebbelige Heavy Metal Musik aus dem Autoradio.
Obwohl der Film landschaftlich eindeutig Europa zugeordnet werden kann (das Auto hat ein holländisches Kennzeichen), wird man nicht müde "einen auf US-Produktion zu machen". Die Cola an der Tankstelle kostet einen Dollar und überhaupt ist dies die einzige Tankstelle im Umkreis von 20 Meilen. Total lächerlich.
Nach einer ersten Begegnung mit dem Killer auf offenem Feld, verlagert sich die Handlung später in einen unterirdischen Bunker. Action- und Splatterszenen sind auf Amateurfilmniveau und können alllenfalls ein müdes Gähnen hervorrufen. Ich kann mich an einen schlecht getricksten Kehlenschnit und zwei abgeschlagene Gummiköpfe erinnern. Wie peinlich das Gerangel mit dem Killer teilweise ausfällt, sollen die folgenden Beispiele verdeutlichen:
Der Killer kommt durch die Beifahrertür und das Mädel flieht durch die Fahrertür, schlägt diese hinter sich zu, läuft zum Kofferaum, holt einen Benzinkanister heraus, übergießt das Auto mit dem Benzin, verteilt noch eine Benzinspur auf dem Boden vom Auto weg , zündet das Ende dieser Spur an, und schon wenige Sekunden später explodiert der gesamte Wagen. Der Killer ist nach dem Zuschlagen der Tür offensichtlich eingeschlafen oder wie dürfen wir sonst seine plötzliche Passivität verstehen ?
Im Finale knotet das Mädel heimlich die Ärmel eines Brautkleides auf dem Rücken des Killers zusammen, schubst ihn um und übergießt ihn mit Benzin und zündet ihn an. Das muss eine Super-Knoten gewesen sein. Der Killer kann sich minutenlang nicht von dem Kleid befreien und rollt hilflos brennend auf dem Boden hin und her.
Die miese Synchronisation wertet den Film zusätzlich ab. So wirken z.B. die Hilferufe der jungen Frau absolut gelangweilt und unglaubwürdig. Ein Umschalten auf die englische Tonspur verschafft da Abhilfe.
Fazit:
Als Amateurproduktion eines Workshops der neunten Klasse der Rütli-Hauptschule sicherlich gar nicht mal so schlecht. In jedem anderen Fall hingegen eine absolut ungerechtfertigte Platzverschwendung im Videothekenregal.
1 von 10 Punkten
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