Normalerweise kommt es nicht vor, dass ich binnen weniger Monate gleich zwei Filme sehe, die am untersten Ende der Wertungsskala ihren wohlverdienten Platz finden, doch nach dem grottigen "Five across the Eyes" ist es mit "Damned Forest" noch einmal an der Zeit in die tiefsten Abgründe des Horrorgenres hinabzusteigen. Unglaublich, für welchen Schund sich deutsche Videoverleiher mittlerweile hergeben...
Zunächst wäre da der Titel: Ein schlechter Witz, ist doch von einem Wald weit und breit keine Spur auszumachen (der Originaltitel steht dem in Sachen Kreativität kaum nach). Stattdessen schienen die Macher in einem unspektakulär-schäbigen Feldweg um die Ecke die perfekte Location für ihren filmischen Offenbarungseid gefunden zu haben. Suggeriert werden soll freilich, dass sich die zwei nervigen Weibsbilder auf ihrem sinnfreien Freizeittripp im tiefsten Nirgendwo verfahren haben - geradezu lachhaft! Von Logik will ich im Anbetracht der "Handlung" von "Damned Forest" aber garnicht erst anfangen. Allein wie eine der beiden Bratzen es nicht auf die Reihe bekommt einen simplen Weidenzaun zu überwinden... das muss man schon selbst gesehen haben, um es zu glauben - ebenso die unglaublich bescheuerte Szene rund um das explodierende Auto. Selten hab ich mich so königlich amüsiert an der vollkommenen Unfähigkeit von Drehbuchautor, Regisseur und Darstellern. Ein echtes Dreamteam mag man sagen! Wie dem auch sei, jedenfalls lauert an besagtem Feldweg ein mordlustiger Psychopath mitsamt ebenso durchgeknalltem Anhang. So dauert es auch nicht lange, bis der mit Vorliebe erbärmliche Affentänze aufführende Irre die zwei Frauen in die Mangel nimmt und diese daraufhin in seinem Versteck gar fürchterlich malträtiert.
Spannung kommt hier garantiert zu keiner Sekunde auf, die Goreeffekte sind ebenfalls nicht der Rede wert und die deutsche Synchronisation ist mit Abstand das grauenhafteste, was ich seit mindestens einem Jahrzehnt zu hören bekommen habe. Achtet mal auf die Hilfeschreie der im Auto eingeschlossenen Dame, ein Emotionsflutwelle ungekannten Ausmaßes!
Am besten sollte man sich vor dem Film 3 Liter Bier reinschütten, dann schmerzen wenigstens die schwachen Darstellerleistungen und die kaum mehr zu unterbietenden Kulissen nicht mehr so sehr und man kann sich an der unfrewilligen Komik des Gebotenen laben.
Fazit: Schade um die kostbaren Rohstoffe, die für die Herstellung der DVD verschwendet wurden. So hält man den drohenden Klimakollaps garantiert nicht auf! Gülle der übelsten Art, die sich zu allem Überfluss viel zu ernst nimmt und nicht einen positiven Aspekt aufzuweisen hat. Ein echter Anti-Geheimtipp allerdings für jeden Videoabend in größerer feucht-fröhlicher Runde - am besten im Doppelpack mit dem eingangs erwähnten "Five across the Eyes"-Heuler!