Review

Inhalt:

Sandra (Marlene Simons) und Rebecca (Cecilia Bergqvist) machen einen Ausflug ins Grüne.

Unterwegs halten sie bei einer abgelegenen Tankstelle an wo Rebecca hinter einer Tür merkwürdige Geräusche hört.
Die Tankstellenbesitzerin erklärt es würde sich um ihren Hund handeln und so setzen die beiden Mädchen ihre Fahrt fort.

Doch mitten in einem verlassenen Industriegebiet bleibt das Auto liegen.

Sandra geht deswegen zurück zur Tankstelle kommt aber nicht wieder.

Zum Glück für Rebecca trifft sie einen Mechaniker der an der Tankstelle arbeitet.

Er repariert das Auto notdürftig und begleitet Rebecca zurück zur Tankstelle wo laut der Besitzerin Sandra nie angekommen ist.

Rebecca fährt also wieder zu der Stelle zurück wo das Auto die Panne hatte und hofft das Sandra dort wieder auftaucht.

Dies ist leider nicht der Fall.

Stattdessen trifft Rebecca nach einigen Momenten Psychoterrors und dem Anblick von Sandras abgeschnittenem Kopf auf unseren Psychopathen des Monats: Junior (Marcel Romeijn).

Dieser hat eine scharfe Sichel bei sich und will Rebecca mit ebendieser zu Leibe rücken.

Doch Rebecca zündet stattdessen das Auto mit den irren Sichelschnitter an und es scheint so als hätte es Junior erwischt
(was natürlich nicht der Fall ist).

Einen Augenblick später wird Rebecca dann auch KO geschlagen und wacht in den Gewölben einer verlasseen Militärbasis auf.

Dort pflegt Junior nämlich mit seinen "Geschenken", die ihm sein Vater, der Mechaniker, und die Tankstellenbedienung, beschaffen, spielt (d. h. er köpft seine Opfer und hängt ihre Überreste an Fleischerhaken auf).

Es sieht nicht gut aus für Rebecca.
Soll sie doch für Juniors Geburtstag am nächsten Tag als ganz besonderes "Geschenk" herhalten...


Meinung:


Zunächst mal:
Der dt. Titel Damned Forest passt überhaupt nicht.
Im ganzen Film kommt kein Wald vor.

Es wäre hier wohl besser gewesen den OT Junior, bezogen auf den Antagonisten, beizubehalten.

Auch ist die dt. Synchronisation etwas dürftig geraten und nur Trashfans zu empfehlen.

Die englische Synchronisation ist hier definitiv vorzuziehen.

Ich selbst las über Damned Forest in einer Ausgabe des X-RATED Magazins und als ich die DVD vor Jahren für 2,99 Euro bei Saturn als Sonderangebot herumliegen sah griff ich zu.

Und Damned Forest ist, meiner Meinung nach, ein gelungener kleiner europäischer Backwoodshorrorfilm (gedreht wurde in Belgien).

Die ersten 20 - 25 Minuten könnten die Geduld des einen oder anderen Zuschauers auf die Probe stellen doch dann, mit dem Beginn von Juniors Psychospielen, gewinnt der Film an Fahrt.

Besonders die Drehorte, die verlassene Industriegegend, die düsteren Gänge und Räume der Militärbasis,  tragen sehr zur Atmosphäre bei.

So stößt Rebecca in einer Szene auf der Flucht vor Junior in den dunklen Gängen auf einen Raum wo die sterblichen Überreste von Juniors bisherigen "Geschenken", an Ketten aufgehängt, aufbewahrt werden.

Zum Antagonisten:
Junior wirkt mit seiner Sichel, dem lagen dunklen Ledermantel, einer Art Gasmaske und später einem Ganzkopfverband (resultierend aus seinem "Autounfall") stylish und schön düster.

Auch hat er eine Hintergrundgeschichte die etwas über das Klischee von einfach so bösen Backwoodpsychopathen hinausgeht:
So nahm Juniors Mutter während ihrer Schwangerschaft Tabletten und bei der Geburt wickelte sich die Nabelschnur so um den Hals des Neugeborenen weswegen dessen Gehirn für einige Minuten keinen Sauerstoff bekam.

So erlitt Junior einen unheilbaren Gehirnschaden was dazu führte das er an seinem 13. Geburtstag ein Mädchen ermordete.

Daraufhin wurde er in eine Anstalt für geisteskranke Kriminelle eingewiesen und seine Mutter nahm sich aus Schuldgefühlen das Leben.

Nach dem Selbstmord seiner Frau befreite Juniors Vater seinen Sohn durch Bestechung aus der Anstalt und nistete sich mit ihm ihn der abgelegenen Tankstelle im Nirgendwo ein um ihm so die "Geschenke" zu besorgen die Junior als Einziges im Leben Freude verschaffen.

Auch verhält sich Junior, der keinerlei Unterschied zwischen Richtig und Falsch kennt, wie ein Hund weswegen sein Vater auch eine Hundepfeife nutzt um ihn zu rufen.


Auch das Verhältnis von Juniors Vater zu seinem Sohn ist interessant:
Andererseits will er ihn unterstützen aber auf der anderen Seite gibt er seinem Sohn die Schuld für ihre derzeitige Lage.

Auch seine Frau scheint Juniors Vater im Nachhinein zu hassen:
So zieht er Rebecca ein altes Kleid seiner Frau an und sagt Junior Mutter habe sie ihm Stich gelassen.

Die Darsteller liefern alle eine gute Leistung, besonders der Darsteller des Junior.

Zwar ist Damned Forest ein FSK 18 Film aber eigentlich hätte hier auch eine FSK 16 ausgereicht da die Gewalt nie zum Selbstzweck verkommt.


Fazit:

Damned Forest ist durchaus einen Blick wert auch wenn die Laufzeit mit 89 Min. etwas zu lang geraten ist.

Selbstverständlich ist Damned Forest nicht mit Texas Chainsaw Massacre zu vergleichen aber trotz allem eine Ausleihe wert.

(10/10)

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