Review

Case of Evil versucht, den berühmten Detektiv in einer Art „Origin-Story“ neu zu denken. Holmes ist hier ein junger, eher draufgängerischer Ermittler, der noch weit entfernt vom späteren, kultivierten Meisterdetektiv ist. Watson kennt er zu Beginn gar nicht – die beiden treffen erst im Laufe des Falls aufeinander und werden mehr zufällig als geplant zu Partnern. Dafür ist sein Erzfeind Moriarty bereits voll im Spiel, und sogar Holmes’ Bruder Mycroft bekommt einen kleinen, aber wichtigen Auftritt. Die Story dreht sich um eine brutale Mordserie und ein neues, gefährliches Rauschmittel, hinter dem Moriarty steckt – klassischer Stoff, aber frisch verpackt.

Darstellerisch bewegt sich das Ganze auf einem ordentlichen Level: James D’Arcy liefert einen jungen, kantigen Holmes, Roger Morlidge ist ein sympathisch-bodenständiger Watson, und Vincent D’Onofrio gibt einen schön schmierigen, überlebensgroßen Moriarty. Erwähnenswert ist auch Gabrielle Anwar als elegante, manipulative Lady de Winter, die dem Film eine angenehm zwielichtige Note verleiht. Insgesamt also ein Cast, der seine Sache solide macht, auch wenn das große Sherlock-Flair nur stellenweise richtig zündet.

Unterm Strich ein netter, wenn auch nicht überragender Sherlock-Ausflug mit guten Ideen und ordentlicher Besetzung, aber klaren Limitierungen in der Umsetzung.

Details
Ähnliche Filme