"Die Abenteuer von Rocky und Bullwinkle" bedeuten 88 harte Minuten für jeden Robert De Niro-Fan. Ein Trauerspiel. Es ist für mich ein Rätsel, wie ein derart renommierter Schauspieler wie De Niro bei einem so grottigen Projekt wie "Rocky & Bullwinkle" mitwirken und es dann auch noch produzieren kann.
Der Film basiert auf mehreren amerikanischen Cartoon-Serien. Mit einem Mix aus Zeichentrick und Live-Action, soll ein quirliger Spaß für Jung und Alt entstehen. Doch was schon bei "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" nicht funktionierte (denn der war eine erwachsene Film noir-Parodie), will hier erst recht nicht klappen. Zuviele bekloppte, alberne Wortspiele (RBTV = "Richtig Blödes TV"), wirklich langweiligen Off-Sprecher-Sprüchen und hakelige Selbstironie lassen den Film weder für Kinder (die den hauptsächlich vorkommenen Erwachsenenhumor nicht verstehen), noch für ein älteres Publikum attraktiv zu werden.
Selbst wenn De Niro zu seiner "Taxi Driver"-Parodie ansetzt, wirkt das eher aufgesetzt witzig und unnötig blöd. Aber auch die Mitwirkung der anderen Darsteller (Rene Russo, Jason Alexander, John Goodman) ist mir schleierhaft. Hatten die das Drehbuch nicht gelesen?
Der Film wirkt viel zu unkonzentriert, viel zu schnell und belanglos. Der ganze Humor kommt daher, wie aus dem MAD-Magazine abgeschrieben: Wild, aber sehr temporär. Denn hier wird auch jeder noch so platter Einfall verwurstet. Für den Zuschauer wird das Anschauen dadurch nicht zu einem Vergnügen, sondern wirkt eher wie verfilmtes Kopfschmerz-Trauma.