Als neulich Bob Rafelson's "Wenn der Postmann zweimal klingelt" im TV lief, fiel mir ein anderer Film dieses Regisseurs ein, den ich vor Jahren sah und den ich als sehr gut in Erinnerung hatte. Also habe ich mir die DVD besorgt und war gespannt, ob der Film immer noch funktioniert.
"Die schwarze Witwe" ist ein ausgezeichneter, fast schon klassischer Thriller mit Hitchcock Anleihen, der sich hauptsächlich durch die hervorragenden Schauspielleistungen der beiden Hauptdarstellerinnen und ein überaus interessantes Drehbuch auszeichnet.
Eine intelligente und weltgewandte Frau heiratet wohlhabende Geschäftsmänner, welche sie beabsichtigt zu ermorden und zu beerben. Ihre Gegenspielerin arbeitet beim FBI, entdeckt Ähnlichkeiten bei Todesfällen und fängt an zu ermitteln, ob es sich tatsächlich um natürliche Todesursachen handelt. Sie schafft es, die mutmassliche Täterin einzukreisen und versucht sie auf der Insel Hawaii zu überführen, wobei es dann zum persönlichen Kontakt kommt, der sich anders als vermutet entwickelt.
Ja ja, früher war alles besser, zumindest was Hollywood Produktionen betrifft. Denn während die meisten amerikanischen Filme heutzutage wie vom Reissbrett wirken, zeigen Filme wie "Black Widow", dass es auch mal anders ging. Eine gut erzählte Story und motivierte und glaubwürdige Darsteller reichen im Grunde aus um grossartige Filme enstehen zu lassen. Es macht einfach Spass, die beiden ungewöhnlichen Frauen dabei zu beobachten, wie sie sich immer näher kommen und ab einem bestimmten Punkt nicht mehr klar ist, wer hier eigentlich wen eingekreist hat. Ein überraschendes Ende rundet das Filmvergnügen ab, welches ich feierlich mit 9 von 10 Punkten würdige.
Prima Wiederentdeckung und Empfehlung für Thriller- und Kriminalfilmfans.