Hard Candy
Jeff (Ray Wilson) ist ein angesehener Modefotograf, der sehr gerne im Internet Kontakte sucht. Das findet er aufregend. Er ist Anfang dreissig und ein freundlicher und witziger Typ, der zudem noch recht gut aussieht. Hayle (Ellen Page) ist eine Chatpartnerin von Jeff und so verabreden sich die zwei zu einem Treffen in einem Cafe. Hayle ist vierzehn Jahre alt. Jeff ist von ihrer Art, ihrem Auftreten und ihrer Intelligenz in jeder Hinsicht begeistert und sie verbringen einen tollen Nachmittag im Cafe. Beide gehen zu ihm nach Hause, um einen Konzertmitschnitt anzuhören. Kaum dort angekommen, beginnt Hayle damit, ein paar harte Drinks zu mixen. Jeff wird schwarz vor Augen…
Jetzt noch weiter auf die Handlung einzugehen, wäre jedem der den Film noch nicht gesehen hat gegenüber unfair.
Der Film ist ein Psychothriller, der aber zusätzlich auch Elemente eines Kammerspiels aufweist, da eigentlich nur zwei Personen (Jeff und Hayle) auftreten. Beide Schauspieler agieren hervorragend, wobei Ellen Page fast schon eine unglaubliche Leistung abliefert und ich mich nicht wundern würde, wenn man die junge Kanadierin noch in weit größeren Produktionen sehen würde. "Hard Candy" ist durchweg spannend inszeniert und hat eigentlich keine nennenswerte Längen. Es gibt ein paar interessante Wendungen und man ist als Zuschauer auch ein wenig hin- und hergerissen und das macht den Film nur noch besser.
Harter Tobak à la "Hostel und Saw" wird hier auch geboten, aber ohne blutige Effekte, sondern auf eine ganz andere Art und Weise.
Der Film punktet aber nicht nur aufgrund der Spannung oder der exzellenten schauspielerischen Leistung, sondern man kann wunderbar über ihn diskutieren.
Der Begriff Hard Candy steht im englischen Internet-Jargon für ein minderjähriges Mädchen.
9/10