Da ist er also, der erste „richtige“ deutsche Actionfilm. Es sei vorweg gesagt, dass der Film für Anspruchsvolle und Spießer eindeutig die falsche Wahl ist – aber Actionfans werden begeistert sein. Denn hier bekommt man das Alles, was actionconcept fürs TV produziert, noch mal zwei Nummern größer. Explosionen, Karambolagen, Schießereien – hier ist einfach alles dabei. Braucht man da Story und/oder Logik ?? Naja, zumindest Ansätze sollten da sein. Die sucht man bei „Der Clown“ jedoch vergebens, weswegen der Film in Deutschland auch gnadenlos ignorierst wurde. Aber Unterhaltung bekommt man trotzdem – und das ohne Atempause.
Das Ziel bzw. der Sinn einer Filmproduktion sollte es NICHT sein, mit dem kompletten Budget (ca. 8 Millionen Euro) Autos zu schrotten. „Schei... drauf“, dachte sich Herr Joha und dementsprechend sieht dann auch das Ergebnis aus. Denn der Plot gestaltet sich als einer der größten Lachnummern, die je eine Kinoleinwand erblickt hat. Vollkommen zusammenhangslos und mit massig Anschlussfehlern dient dieser nur als Alibi für sinnlose Zerstörungsorgien. Um auf die einzelnen Punkte genauer einzugehen lohnt nicht, denn dann würde ich morgen früh noch Lücken aufzählen.
Wenn die Jungs von actionconcept etwas beherrschen, dann ganz sicher die Actioninszenierung. Und die ist auch hier wieder absolut erste Sahne. Mit welcher „Eleganz“ hier binnen Sekunden ein Dutzend Polizeiautos geschrottet werden, ist schon beachtlich. Auch die Explosionen (z.B. machen zwei Hubschrauber `nen Abgang) können sich sehen lassen. Wenn dann aber am Ende eine Antonov in einen riesigen Feuerball hoch geht, nur weil Goldbarren in die Triebwerke fallen, dann ist das Gelächter schon erheblich. Kann das Ernst gemeint sein ??? Wohl kaum, wie man spätestens nach zehn Minuten merkt, wenn Götz Otto einem viel Spaß beim Zuschauen wünscht (und das auch noch in die Kamera sagt !!). Die Schießereien sind natürlich unblutig, die Stunts aber auf Top-Level.
Die Darsteller machen sich alle zum Affen, wobei Sven Martinek definitiv den Bock abschießt. Xenia Seeberg versucht vergeblich Angelina Jolie zu kopieren, kommt aber zumindest optisch ganz nett rüber. Götz Otto liefert die beste Leistung ab, auch weil er einige gute Oneliner bringt. Der Rest bleibt unauffällig bis abwesend.
Bei der Optik kupfert „der Clown“ mehr schlecht als recht bei amerikanischen Vorbildern ab. Schnelle Schnitt, viele Zeitlupen (was auf Dauer nur noch nervt und den Actionszenen teilweise den Reiz nimmt) und Kameraspielereien sehen zwar schick aus, einen tiefgründigen Sinn zur Verwendung scheint den Machern aber nicht am Herz gelegen zu haben. Hauptsache alles rein gepackt, alles in allem durchschnittlich.
Fazit:
„Der Clown“ ist bei weitem nicht das, worauf die deutsche Filmwirtschaft stolz sein kann. Ein vollkommen verkorkstes Drehbuch voller Anschlussfehler, miserable Darstellerleistungen und null Spannung. Aber die Action rockt, dass muss man zugeben. Im Minutentakt wird hier alles geschrottet, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Spektakuläre Verfolgungsjagden, schicke Explosionen und aufwendige Stunts lassen den Film zumindest in diesem Punkt gut aussehen.
Von daher gibt’s knappe 7 Punkte – und die nur, weil’s so saumäßig amüsant und dämlich ist.
Danke, für das wohl sinnloseste Machwerk der Filmgeschichte ...