Review

Ein Film, dem man das Label "prätentiöser, langsamer, langweiliger Kunstfilm" wohl mal zurecht aufdrücken kann. Weil er es letztendlich leider nicht schafft, seine ruhige, mysteriöse und hypnotische Stimmung mit einer nachvollziehbaren Aussage bzw. nichtmal mit nachvollziehbaren Fragen oder Kontroversen zu versehen, mit denen man sich nach dem Abspann beschäftigen möchte.

Die erste Hälfte gefiel mir noch gut, im weiteren aber geht es bedauernswerterweise eher in unaufregenden bzw. zu oft gesehenen Bahnen weiter (Party, Motiv der Einsamkeit). Das Ende ist dann wiederum recht gut und seltsam, aber Petzold schafft es trotzdem nicht, damit zu verstören oder zu berühren. Für ein realistisches Drama, das Gefühle für Hummers Figur oder ihre "Mutter" aufkommen lässt, ist "Gespenster" ja doch zu artifiziell angelegt und so bleibt aufgrund der vielversprechenden Ausgangslage kombiniert mit der mageren bis hohlen Reißbrettdramatik der kompletten Geschichte ein Fazit, in das man einen Satz mit den Worten Fisch und Fleisch hineinbasteln könnte. Dieser enttäuschte Eindruck hat jedenfalls nichts mit Petzolds generell kühler Art, Filme zu drehen, zu tun, in "Wolfsburg" gelang ihm nämlich trotz ähnlichem Stil eine hervorragende Arbeit (auch von "Yella" hört man ja nur Positives).

Schade, irgendwie belanglos und verschenkt, keinesfalls "schlecht", aber, vielleicht fast schlimmer, zum Vergessen.

Details
Ähnliche Filme