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Dakota – Nur der Colt war sein Gesetz (Rimase uno solo e fu la morte per tutti!)

Italien 1971

Regie: Edoardo Mulargia

Sheriff Bill Thompson, genannt Dakota (Tony Kendall „Kommissar X“), hatte die Verantwortung über einen Goldtransport, der überfallen und dessen gesamte Begleitmannschaft ermordet wurde. Das ist für den suspekten Staatsanwalt Donovan (Omero Gargano) Beweis genug, Dakota anzuklagen. Da das Gericht der Beweisführung Donovans zustimmt, wird Dakota zu 15 Jahren Straflager verurteilt und entgeht der Todesstrafe nur auf Grund seiner früheren Verdienste als Sheriff. Durch einen Trick kann ihn sein Bruder Slim Thompson (James Rogers) aus der monotonen Tätigkeit, Steine zu klopfen, befreien, gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den wahren Schuldigen.

Es entstand bei mir der Eindruck, dass ein Drehbuchentwurf angefertigt und dann vergessen wurde, diesen Entwurf auszuschmücken und die Szenen zu erweitern oder auf Plausibilität zu prüfen. Ein paar Beispiele: Dakota veranlasst bei der Verfolgungsjagd auf die Kutsche den Kutscher, diese ins Gelände zu fahren (von einer befestigten Straße!). Streng genommen ist das Beihilfe bei einem Raubüberfall. Oder Richter an den Angeklagten Dakota: „Das letzte Wort hat der Angeklagte. Haben sie was zu sagen?“ Nahaufnahme des Gesichts, Dakota ist unschuldig, zu sagen hat er NICHTS (weil nichts im Drehbuch stand????). Der Gefängnisdirektor hat eine graue Uniform der Südstaaten an, während die Wachmannschaft blaue Nordstaaten Uniformen tragen.

Kendall spielt so enthusiastisch und begeistert seinen Dakota, dass man annehmen muss, die gesamte Gage schon im Voraus kassiert und ausgegeben zu haben und deswegen keine Lust mehr hatte, weil die Kohle schon weg war! Daneben sehen stereotype Kerle ohne Tiefgang, denen man schon vom Äußeren ansieht, auf welcher Seite sie stehen, auch nicht mehr viel schlechter aus.

Wie heißt der italienische Originaltitel auf Deutsch? Nur einer blieb übrig und das war der Tod für alle! Das ist übrigens eine Warnung für nicht allzu große IW Fans, die nicht unbedingt jeden Film sehen möchten und sich 80 zähe Minuten sparen sollten!

Die Musik von Felice und Gianfranco Di Stefano, deren Werk im IW keine großen Eintragungen enthält, beginnt mit einer schönen im Chor (die singen übrigens von Ringo) vorgetragenen Melodie und bietet dann weiterhin schöne durchschnittliche IW Filmmusikkost und ist noch das beste am Film. Wenn es interessiert, der komplette Soundtrack ist auf Youtube (Brother Outlaw) verfügbar, ich bin auf Grund der Musik auf den Film aufmerksam geworden.

Regisseur Mulargia bewies mit Django, Kreuze im blutigen Sand und El Puro, das er es besser kann.

Deshalb nur für Fans und nur 4 Sterne von 10 bleiben übrig.

Medium: Der Film auf Amazon Prime in guter Bild und Tonqualität.



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