Gemessen an den offenbar eher geringen Mitteln ist das Ergebnis von Stevan Menas Regiedebut "Malevolance" doch recht beachtlich. Am trefflichsten liesse sich die Handlung wohl als eine Kreuzung von "Halloween" und "Texas Chainsaw Massacre" vor dem Hintergrund eines mißglückten Banküberfalls charakterisieren. Es folgt das obligatorische Jagen und Stechen rund um zwei verfallene Häuser irgendwo in der amerikanischen Pampa.
Punkten kann die in jeder dunklen Ecke lauernde "Bösartigkeit" in erster Linie durch eine grandiose Soundkulisse, bei welcher selbst ein John Carpenter hellhörig werden dürfte - Anleihen bei seinen Halloween-Stücken sind kaum von der Hand zu weisen. Die Akustik trägt dann schließlich auch einen guten Teil der passagenweise durchaus dichten Horror-Atmosphäre, im weiteren unterstützt durch eine passable Optik. Letzterer sieht man ab und an ein wenig das geringe Budget an, dennoch sorgen Blau- und Orangefilter im Einklang mit den verfallenen Hauskulissen für solide Zufriedenheit. Insgesamt eine gute technische Leistung!
Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Dieser äußerst sich im Falle von "Malevolence" zum einen in der doch bescheidenen und nicht gerade gorigen Anzahl der Morde, zum anderen in der Tatsache, daß der Film unterm Strich zu Lange braucht, um in Fahrt zu kommen - trotz gerade mal gut 80 Minuten Lauflänge. Notorische Nörgler könnten desweiteren die Einfallslosigkeit im Erscheinungsbild des Killers monieren, der tatsächlich Jason Vorhees Zwillingsbruder sein könnte. Mich störte es weniger: Bevor wieder irgendeine skurile Maske ausgegraben wird lieber Sack übern Kopp, bullige Statur, da weiss man wenigstens was man hat...
Schauspielerisch geht "Malevolence" abschliessend ebenfalls in Ordnung, weswegen ich den freilich ohne spektakuläre Effektorgien auskommenden Streifen Freunden des Schlitzergenres empfehlen kann. Innovationen findet man zwar keine und auch Gorehounds schauen in die Röhre, die fette Soundkulisse und einige sehr nette Spannungsszenen in Filmhälfte 2 entschädigen jedoch in völlig ausreichendem Maße.
Solange es keine deutsche DVD gibt, kann man bedenkenlos zur US-Version greifen. Gesprochen wird weder viel, noch ist es schwer zu verstehen...