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Nach „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Emma“ nun eine weitere Verfilmung eines Jane Austen-Romans. „Stolz und Vorurteil“ steht dabei den beiden Vorgängern in Sachen Spitzzüngigkeit und Ironie in Nichts nach. Sowohl die geschliffenen Dialoge als auch die pittoresken Landschaftsaufnahmen runden das Bild ab.

Die Story: Die Bennett-Töchter um Lizzy (Keira Knightley, „Fluch der Karibik“) und Jane (Rosamund Pike) lernen auf einem Ball den Lebemann Mr. Bingley und den griesgrämigen Mr. Darcy kennen. Während Jane eine starke Anziehung auf Bingley ausübt, lassen sich Lizzy und Darcy kalt und können nichts miteinander anfangen – zunächst…

Diese etwas minimalistisch anmutende Kernhandlung wird natürlich noch durch einige Irrungen und Wirrungen vervollständigt. So „sabotiert“ Darcy die Verbindung seines Freundes Bingley mit Jane, da er die Bennett-Familie aufgrund ihrer lärmigen Art als niedere Gesellschaft ansieht – nur eine der vielen Wendungen, welche die beiden Hauptakteure letztlich zueinander führt. Nebenbei wird das Spiegelbild einer Ständegesellschaft dargestellt, in der finanzielle Absicherung vorrangig der Liebe ist, allerdings durch selbige nahezu subversiv aufgelöst wird. Matthew Macfadyen trägt die Rolle des Darcy souverän zwischen Liebe und Etikette, Keira Knightley gibt die sarkastische Tochter charakterlich differenziert. In den Nebenrollen glänzen Donald Sutherland („Virus“) als ironisch-lakonischer Vater und Judi Dench („Shakespeare in Love“) als resolute Anstandsdame. Neben den brillanten Darstellerleistungen und den geschliffenen Dialogen mit einiger Ironie und Sarkasmen überzeugt der Film vor allem durch überwältigende Bilder von Landschaftspanoramen mit rauer Schönheit bis hin zu farbenfrohen Banketten und Kostümen. Kameramann Roman Osin lieferte hier hervorragende Arbeit ab. Über einige (zeitgenössische) Manierismen muss man angesichts dessen großzügig hinwegsehen.

Fazit: Eine kongeniale Verfilmung des klassischen Jane Austen-Stoffes. „Stolz und Vorurteil“ ist zweifelsohne eine Perle unter den Kostümfilmen mit toller Besetzung und pointierten Dialogen. Regie-Debütant Joe Wright gelang ein Highlight unter den bisherigen Verfilmungen des Buches.

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