Review

Skuriles, teils recht blutiges Crossover voller kranker Ideen, das in keine gängige Schublade passen will. Irgendwo zwischen Backwood-Slasher, Muttertag, transvestitischer Komik und gar bleihaltigem Actionfilm angesiedelt stellt Robert Martin Carrolls "Satanic" ein absolut ungewöhnliches Filmerlebnis dar, bei dem ich letztlich nicht mal definitiv sagen kann ob der Film schlicht peinlich-dumm-schlecht oder doch irgendwo unterhaltsam bis leicht kultverdächtig-hochkarätig einzustufen ist. Die knapp 20 Jahre umfassende Handlung dreht sich um eine irre Transvestiten-Lebensgemeinschaft, die auf einer abgelegenen, verwahrlosten Ranch ihr seltsames Dasein fristet - bis eines Tages ein Baby namens Sonny Boy ungewollt in ihr Leben tritt. Dieses wird von seinen durchgeknallten Ersatzeltern zu einer mordenden aber doch Gefühle zeigenden Bestie erzogen...
"Satanic" schafft das Kunststück, praktisch zu keinem Zeitpunkt spannend zu sein und trotzdem bis zum Ende zu unterhalten. Liess der skurrile Beginn mich noch arg an eine 90-minütige Zeitverschwendung eines durchgeknallten Irren glauben, so entwickelte der Film alsbald seine ganz eigene Dynamik. Grossen Anteil am Unterhaltunsgswert haben zum Einen die guten Darsteller, bei denen vorallem David Carradine und Brad Dourif als prominente Vertreter zu nennen sind. Zum Anderen überzeugt der wilde Mix aus perversem Familienleben, abgedrehter Romance,schrägen Charakteren sowie brutalen Mord- und Actionszenen irgendwo jenseits von Gut und Böse.
Ein schwer zu beschreibender Genremix, der überraschend gut fotographiert ist und als Krönung einen abartig unpassenden, genialen Ohrwurm-Soundtrack oben drauf setzt.
Bevor ich hier weiter wirres Zeug schwafele, am besten selber ansehen. Treffend beschreiben kann man diesen außer Konkurrenz stehenden Film nicht, daher stellt meine durchschnittliche Wertung auch mehr eine Verzweiflungstat als eine rein qualitative Punktvergabe dar :)

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