Ein insgesamt sehr guter Film, der vor allem die nötige Härte besitzt, der den meisten Filmen von der Art "Titten hinter Gittern" abgeht. Daß hier keine nackten Tatsachen geboten werden, mag man zwar bedauern, aber wenn dies der einzige Maßstab ist, dann kann man auch den Großteil der ostasiatischen Filme über die japanischen Kriegsgefang(inn)enlager abschreiben. (Das Abspritzen mit dem Schlauch, wobei dann die Kleider naß am Leib kleben, finde ich fast erotischer als völlige Nacktheit - Prinzip Wet-T-Shirt...)
"Hell Hole" funktioniert vor allem wegen seiner großartigen Hauptdarstellerin, die kraftvoll und tragisch zugleich ihre Rolle zu verkörpern vermag. Daß ihr dabei öfters ziemlich pathetische Reden über die Lippen kommen, schiebe ich mal auf die deutsche Synchro. Zunächst, nach dem Intro und dem ersten Vergewaltigungsversuch, also sobald Indri im Gefangenenlager ist, scheint es, daß es ein ziemlich eintöniger FIlm wird. Man erlebt zwei Ausbruchsversuche und zwei praktisch gleiche Bestrafungen, jeweils Auspeitschungen am Gefangenenrad (von Messerwerferkunststückchen abgesehen). Danach geht es aber erst ins Volle. Zwar leuchtet nicht ganz ein, warum für den Verkauf in Bordelle bestimmte Mädchen sich mit Steinen abplagen müssen (erhört ja sicher nicht den Warenwert und damit den Verkaufspreis der Damen), aber der Ausbruchsversuch im Freien und die darauffolgenden Sequenzen mit den unterschiedlichen Fallen, lassen keine Wünsche offen und es wird von nun an bis zum Schluß auch richtiggehend spannend. Auch daß am Schluß eine Versöhnung zwischen Indri und der Verräterin Katina, ihre ehemalige Freundin, nicht stattfindet, obwohl die Musik schon ziemlich darauf hindeutet, ist positiv zu vermerken (kommt eben nicht aus Hollywood). Katina erscheint mir übrigens die schönste der Darstellerinnen zu sein. Etwas matt ist Helga, die ehemalige Gattin des Bösewichts, die das Gefängnis leiten darf, aber de facto selbst auch gefangen ist. Aus dieser Rolle mit ihrer Ambivalenz hätte man sicher viel mehr machen können, sowohl drehbuchmäßig als auch durch die Schauspielerin selbst. Insgesamt muß man sagen, daß der Film schon zeigt, daß aus Indonesien nicht nur eine Laura Gemser kommt, sondern da hübsche Mädchen offenbar ebenso reich gestreut sind wie in Thailand oder Hongkong.