Review

Schwach.

Sicherlich handelt es sich um eine Amateurproduktion und man sollte die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Aber das hier Gebotene lässt schon sehr zu wünschen übrig. Oliver Hummel, der "überrschanderweise" seit "Dark area" keine erwähnenswerten Erfolge erzielen konnte, hat die Blair Witch Story mit wenigen Abänderungen übernommen und ein wenig beeindruckendes Ende daran gehängt. Das Drehbuch hierzu stammt von Tobias Ibel, der zugleich die Hauptrolle übernahm.

Es geht um 5 Jugendliche, die sich in einen Wald aufmachen, um eine "Schlangenexpedition" durchzuführen. Tobias, Oliver, Andre, Stefan und Jasmin sind die Glücklichen. Ihre Probleme werden bald offensichtlich: Sie haben keine Orientierung, keine Ahnung von Schlangen (hätte man sich nicht einen realistischeren Vorwand für den Waldaufenthalt suchen können?), sind dumm und offensichtlich unfähig, sich bei Helligkeit fortzubewegen. Lieber wartet man, bis es dunkel und gefährlich wird. Warnungen eines Förster, der selbst nachts herumirrt, ignoriert man und wandert immer tiefer in den Wald. Der "Horror" beginnt. Das Ende ist dann eine nicht zufriedenstellende Auflösung und das endgültige Ende ist dann wieder völlig unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen.

Die Schauspieler sind schwach und besonders Tobias Ibel, von dem man keinen weiteren ofdb-Eintrag findet (wen wundert’s?) spielt überzogen und unsympathisch. Emotionen wirken absolut erzwungen und teilweise unpassend, was man auch dem Drehbuch zum Vorwurf machen kann. Meine absolute Hassstelle ist folgende: Es ist mal wieder Nacht im Wald. Oliver hört mal wieder das Geräusch, das man schon tausend Mal gehört hat. Statt es einfach hinzunehmen, weckt er seine Kollegen auf und meint: "Habt ihr es nicht gehört? Ich werde mal in den Wald hineingehen und nachschauen!" Die anderen sind einverstanden. So ein Blödsinn. Und dann passiert da nicht einmal etwas.

Der Film hat sehr wenige eigene Ideen, abgesehen von dem ungewöhnlichen, dennoch dümmlichen Ende. Ich kann Gutheißungen des Films absolut nicht nachvollziehen. Wenn man schon einen Amateurfilm mit überschaubaren Mitteln dreht, sollte man dann nicht wenigstens versuchen, diese Schwächen mit einer überzeugenden Storyline wieder gut zu machen? Hummel jedenfalls scheint das nicht so zu sehen. 80 Minuten lang sieht man die Jugendlichen durch den Wald latschen, ohne das wirklich was Erschreckendes passiert. In Anlehnung an Blairwitch gibt es wieder ein "religiöses Zeichen" aus Ästen im Wald. Dabei handelt es sich um eine 5 aus Strichen, die zugleich Symbol des Films wurde. Das ist einer der drei Aufhänger, denen man eine Stunde lang nachgeht. Wir hätten da nämlich noch den Axtmann und das Geräusch aus dem Wald. Das war es dann aber und ist einfach zu wenig. Ich konnte mich dem Drang, meine Augen zu schließen und mal zu überprüfen, ob es in der Traumwelt spannender ist, nur schwerlich entziehen.

Fazit: Eine deutsche Amateurproduktion, die "Blair Witch Project" kopiert. Allerdings sehr schlecht. Mit schlechten Schauspielern, kaum Story, schlechtem Ende...und nichts, das ich in irgendeiner Form "gut" nennen könnte. Ich würde mich sehr wundern, wenn ich einen der Namen der Beteiligten eines Tages noch einmal hören würde. Die Höchststrafe ist hier mal wieder angebracht. 1 Punkt. Euer

Don

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