Es ist mal wieder Zeit für Amateufilme made in Germany. Unser heutiges Epos entführt uns endlich mal wieder in den tiefen Wald, eine Idee auf die Jungfilmer ja bekanntlich noch nie gekommen sind. Eine Gruppe von 5 Jugendlichen haben den schulischen Auftrag im Wald Schlangen zu beobachten, die ja in den heimischen Hölzern bekanntermaßen nur so wimmeln (klingt doof, ist aber so). Die Story kann man aber getrost vergessen, da das nur eine laue Ausrede ist um metzelfähiges Volk im dunkeln durch die Botanik zu hetzen.
Wie die Filmidee entstanden ist kann man leicht erraten, ein paar Kumpels in NRW haben Blair Witch gesehen und sich abends nach einem oder dreizehn Bier gesagt, "hey das können wir doch billig nachmachen, mein Opa hat noch ne alte Kamera in der Garage, schreib doch mal schnell ein Drehbuch auf den Bierdeckel hier". Und so zog sie los die Jungcrew, kaum Geld in der Tasche aber mit dem festen Willen ein "5 Freunde allein im Wald" Remake zu drehen.
Ok Schulz mit lustig, Dark Area ist öde, öde, langweilig, es passiert sprichwörtlich gar nix, außer das ein Haufen Leute durch den Wald stapft, sich pausenlos unmotiviert anschreit und völlig unrealistisch verhält. So oft wie hier einer völlig grundlos sich von der Gruppe trennt und allein ins dunkle Gewölle marschiert, hätten sämtliche Beteiligten nach den gültigen Slashergrundregeln bereits zur Filmhälfte dreimal ermordet worden sein müssen. Morde passieren zwar auch, allerdings komplett offscreen und unblutig. Die Schauspieler sind amateurtypisch höchstwahrscheinlich mal wieder aus dem Freundeskreis der Produzenten rekrutiert, ergo thespisch noch ausbaufähig. Alle machen zwar einen sympathischen Eindruck und hatten sicher auch Mordsspaß beim Dreh, aber eine Kfz-Lehre macht hier m.E. mehr Sinn.
Um auch mal was positives zu sagen, immerhin versucht Oliver Hummell nicht die übliche "Jugendliche rennen durchs Gehölz und werden blutig von einem Psychopathen abgemurkst" Routine durchzuziehen, sondern versucht einen eher atmosphärischen Aufbau (wohlgemerkt: versucht) aufzubauen. Der Nachfolger State of Emergency zeigt auch eine deutlich positive Entwicklung aller Beteiligten. Trotzdem bleibt das beste an dieser Zelluloidschändung noch das Bonusmaterial, über die Outtakes kann man schmunzeln und anscheinend hat es der Film sogar in die Kinos geschafft, naja zumindest in eines. Immerhin ist der Streifen auch nach 76 Minuten Realzeit und 3 Stunden Gefühltzeit vorbei. Über das Motiv der beiden Übeltuer dürfen die Zuschauer dann noch weitergrübeln, so sie denn möchten, dafür war dann auf dem Bierdeckeldrehbuch wohl kein Platz mehr und alle die den Abspann noch im nicht lobotomisierten Zustand erleben dürfen sich dann fragen, was das ganze denn nun sollte
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