Hmm, da mir diesmal irgendwie so wirklich überhaupt keine passenden, einleitenden Worte zu „Guardian of Darkness“ aka „Takegami: War God“ einfallen wollen, lassen ich das Intro dieses mal mal wieder (tolle Formulierung, oder?) einfach weg und komme direkt zur Story.
Selbige ist auch tatsächlich, so ganz objektiv gesehen, durchaus interessant und hat sogar einige richtige tragische Momente zu bieten, wenn...ja wenn... da nicht die weniger gelungene Umsetzung wäre. Ich weiß auch nicht so recht, aber irgendwie fehlt was. So auf dem Papier macht die Geschichte ja wirklich was her und auch wenn die einzelnen Motive aus denen sie zusammengesetzt ist mal wieder alles andere tun als vor Innovation zu strotzen, so ergibt sich im Großen und Ganzen doch ein toller Plot aus dem man richtig was machen könnte. Es bleibt aber leider beim könnte, den hinter den Vorstellungen die die Story in mir weckt bleibt das fertige Resultat doch weit zurück.
Das schlimmste dabei ist allerdings das der Anime die größte Todsünde begeht die so ein Werk eigentlich überhaupt begehen kann, nämlich das er langweilt.
Sicher nicht über die gesamte Länge und auch nicht wirklich so das einem beim sehen spontan die Augen zufallen und man ins Land der Träume verschwindet. Aber es machen sich doch die ein oder anderen Längen breit und man schaut schon mal verdrießlich zur Uhr ob sich die Episode denn nicht langsam mal dem Ende zu neigt.
Schuld daran trägt aber nicht nur der teilweise halt einfach etwas zu lang gezogene Plot sonder auch die mehr uns ungenügend und unbefriedigende optische Präsentation.
Während die Designs, sowohl was Charas als auch Umgebung und weitere Figuren, noch halbwegs in Ordnung gehen und teilweise sogar ganz gut zu gefallen wissen (auch wenn einige wiederum sehr verdächtig bekannt aussehen, so hat mich der erste Drache doch so spontan sehr an Gidorra erinnert ^_^°), sind Zeichnungen und Animation dann wirklich eher unteres Qualitätslevel.
Besonders die Animationen sehen teilweise schon ziemlich crappy aus und sind auch für eine 90-92 Produktion nicht gerade auf hohem Level. Da lag die Messlatte auch zu dieser Zeit schon um einige Stufen weiter oben. So gibt es z.B. in der ersten Episode eine sehr schöne Szene in der Terumis „shaking face“ aussieht als hätte man ein festes Bild genommen auf dem bereits alles drauf war, nur Terumis Gesicht leer und dann ein Folie mit ihrem Gesicht darauf und diese wurde dann ganz gekonnt schnell ein bisschen hin und her geshaked.
Auch auf die Zeichnungen und hier die Hintergründe wurden scheinbar nicht wirklich übermäßig viele Produktionsmittel verwendet, so das eher Detailarmut statt Augenschmaus vorherrschen. Da nützten dann auch keine gut gemeinten Spielereien wie die grobkörnigen schwarz-weiß Szenenübergänge in der ersten Episode mehr was.
Ganz im Gegensatz dazu steht dann allerdings der Soundtrack, der mir hier wirklich sehr gut gefällt. Besonders das eine Stück was zum Beispiel in der ersten Episode in Terumis Zimmer, bei dem Schwenk über den toten Vogel, die Rosen auf das Bett gespielt wird klingt wirklich sehr interessant. Aber auch das „tickende Uhr Thema“ das z.B. bei dem Tod der Frau auf dem Parkplatz läuft ist stark. Also vom Sound her wurde wirklich gute Arbeit geleistet.
Leider macht das den Kohl auch nicht mehr fett und so bleibt „Guardian of Darkness“ am Ende doch nur ein höchst mittelmäßiger Fantasy-Horror-Mecha-Anime den man sich nicht unbedingt ansehen muss.