Review

The Korean Job(Splendid)

Hier kommt der asiatische Neujahrsfilm 2005, eine wahnwitzige Variante des Italian Job. Mit The Korean Job, der Originaltitel Seoul Raiders zeigt dies deutlicher, liefert Regisseur Jingle Ma - Chor Sing (in Deutschland auch unter anderem mit Silver Hawk in den Videotheken zu finden) eine Fortsetzung des Action - Krachers Tokyo Raiders ab. Tony Leung Chiu – Wai (Infernal Affairs oder Hero) spielt wieder den etwas schnöseligen, zu Überheblichkeiten neigenden, chinesischen Charlie (hier heißt er allerdings Lam, beziehungsweise Bossi!!!) aus Charlies Angels, welcher seinen drei, ihm treu ergebenen Assistentinnen nicht immer sinnige Aufträge gibt. Er ist smart, eitel, und ein geschickter Kämpfer, was etwa alle gefühlten fünf Minuten ausgiebig zelebriert wird. Hier ist eine große Portion Humor eingestreut worden, die auch streckenweise die Handlung des Filmes bestimmt, und dabei an einen Jackie Chan – Film erinnert. Slapstick gepaart mit viel Action und einer etwas löchrigen Thriller-Story. Hier handelt es sich um zwei Druckplatten, die sehr realistische Dollar - Blüten drucken können, jedoch momentan in den falschen Händen liegen. Lam (Tony Leung) und seine Engel müssen diese Platten finden und zurückholen, ehe der skrupellose Besitzer diese an einen weiteren Kriminellen verkaufen kann. Soweit die Geschichte, und mehr braucht es in einem Actionfilm auch nicht, um ein Feuerwerk an nahezu schwerelosen Fights abzubrennen. Hier jedoch ist man mittlerweile als Zuschauer einen höheren Standard gewohnt, als uns Jingle Ma bieten kann. Die eingesetzten Zeitlupen, Zeitraffer und extrem schnellen cuts erzeugen zwar einen eigenen Rhythmus, täuschen jedoch nicht darüber hinweg, das die Darsteller keine geübten Fighter sind. Es ist zwar immer noch geil, Martial Arts in langen Mänteln anzuschauen (ich meine natürlich die Kämpfer, nicht mich!), aber die Hochglanzoptik und die entfesselte Video-Clip-Ästhetik sollte beim nächsten mal doch ruhig etwas mehr Raum für eine gute Story lassen. Etwas mehr Tiefe bei der Charakterentwicklung würde den Zuschauer auch bei den eingesteckten Schlägen der Hauptperson mehr mitfühlen lassen. So bleibt am Schluss ein Film, der zwar riesig Spaß macht, gut unterhalten kann, aber auch genau so schnell wieder vergessen ist. Die vorliegende DVD aus dem Hause Splendid liefert hervorragende Bild- und Tonwerte. Als Bonusmaterial hat sich nur eine Trailershow auf die Disc verirrt. Wem Tokyo Raiders gefallen hat, sich neunzig Minuten gut unterhalten möchte, und wilde Action mit Humoreinlagen liebt, der ist bei The Korean Job an der richtigen Adresse. Kein Überflieger, aber trotzdem solide Kost!

CFS

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