Citizen Dog (2004)

Der thailändische Regisseur Wisit Sasanatieng legt mit dem Großstadtmärchen "Citizen Dog" nach dem herausragend abgedrehten "Tears of the black tiger" nun seinen zweiten Spielfilm vor.

Ähnlich wie beim Vorgänger erwartet uns auch hier eine Mischung aus naiv-verträumter Lovestory und herrlich skurillen Ideen, immer wieder unterbrochen durch gewöhnungsbedürftige, zwischen charmant und eher nervig wechselnden Gesangseinlagen.

Es geht um den jungen Pod, der vom gemütlichen Land in die Großstadt von Bangkok zieht und sich dort bald in die süße Jin verliebt. Bevor sich die beiden am Ende in die Arme fallen können, gibt es für Pod einige Hindernisse zu überwinden...

Tja, diese Minimal-Story-Zusammenfassung zeigt bereits, wo leider die Schwäche des Films liegt, insgesamt läuft er nämlich zu sehr nach Schema F ab, um den Zuseher vollständig zu verzaubern, wie es etwa "Tears..." oder z.B. Jean Pierre Jeunet's "Amelie" vermochten, von dem sich der thailändische Regisseur hier sicherlich auch das Eine oder Andere abgeschaut haben dürfte...
Dennoch gelingt es ihm mit wirklich sehr absurden Einfällen (z.B. ein Berg aus Plastikflaschen, der die höchsten Skyscraper von Bangkok überragt oder ein Mann ohne Gedächtnis, der ALLES ableckt, was ihm vors Gesicht kommt, um nur wenig zu nennen) eine witzige, schöne, eigenständige Atmosphäre zu schaffen.

Letztlich ist "Citizen Dog" ein Film über die Liebe und über persönliche Träume: beides braucht man, um sich in der heutigen, kalten, traurigen Welt über Wasser zu halten, so die zentrale Aussage.
So ein Film wird sicherlich nicht jedem gefallen; vielen wird er wohl gar zu naiv und kitschig wirken, aber wer den genialen "Tears of the black tiger" mochte oder einfach mal einen verträumten Liebes-Wohlfühlfilm abseits von Hollywood sehen möchte, ist hier garantiert richtig.

Dennoch, wie bereits erwähnt, hätte ich mir eine etwas ausgefallenere Story gewünscht und so ist "Citizen Dog" gemessen am Vorgänger eine kleine Enttäuschung, was aber trotzdem noch zu einem insgesamt guten Film reicht.

(7,5/10)