Nach dem Erfolg von Die Nacht durfte Amando de Ossorio im Jahr darauf gleich für eine Rückkehr der reitenden Leichen sorgen. Wobei das Ergebnis weniger eine Fortsetzung, als vielmehr eine Variation der bekannten Geschichte ist. So verlieren die Antagonisten hier ihr Augenlicht auf andere Weise & außerdem verzichten sie freundlicherweise darauf, ihre Opfer zu Tode zu knabbern; Schläge & Stiche mit Schwertern erweisen sich hierfür als brauchbare Alternative.
Im Intro opfern die Templer eine gefesselte Frau, einer rammt ihr einen Dolch in die Brust, ein anderer sammelt das fließende Blut in einer Schale & trinkt es. Der Chef-Templer wühlt mit seiner Hand in der Wunde, zieht das Herz heraus & beißt kräftig hinein. Ein wahrlich "herzhafter" Biss. Es ist sein letzter. Plötzlich taucht ein Lynch-Mob auf, die wütende Meute überwältigt die Templer, brennt ihnen die Augen aus & fackelt sie lebendigen Leibes ab. 500 Jahre später. Es ist der Jahrestag der Vernichtung der Templer & das wird natürlich gefeiert, mit einem großen Fest samt Feuerwerk. Für letzteres ist Jack Marlowe (Tony "Kommissar X" Kendall) zuständig, der von Bürgermeister Duncan (Fernando Sancho) bzw. dessen Verlobter Vivian (Esperanza Roy) engagiert wurde. Die Festivitäten finden ein jähes Ende, als die reitenden Leichen die Party crashen.
Auch der zweite Film um die reitenden Leichen ist, obwohl er gegenüber dem Original abfällt, recht gelungen. Zwar ist der Plot diesmal geradliniger, dennoch hat der Streifen mit einigen Längen zu kämpfen, es wird selten spannend, das Kampfgetümmel ist wenig aufregend in Szene gesetzt, die Romanze dümpelt auf Seifenopern-Niveau dahin & die Reibereien untereinander nerven. Die Cast ist durchwegs okay, bloß Fernando Sancho sticht positiv heraus, als schäbiger Albtraum-Bürgermeister, der gar ein kleines Mädchen als ablenkenden Köder missbraucht, um seine Fluchtchancen zu erhöhen. Das (knallrote) Blut fließt reichlicher als im Vorgänger, es suppt aus Stichwunden & sprudelt aus Stümpfen. Dazu ist der Film, unterstützt vom tollen Score, sehr stimmungsvoll & gipfelt in ein schauriges Finale, das Parallelen zu einem gewissen Hitchcock-Klassiker aufweist. Schön.