Armer Charlie! Immer wenn er sich verliebt, wird er panisch, erfindet irgendeinen Trennungsgrund. Und tschüss! Doch Harriet, die aufregend hübsche Metzgerin, hat's Charlie wirklich angetan. Diesmal will er's wissen. Bis Charlie in der Zeitung, von jener langgesuchten Gattenmörderin liest, die ihre frisch Angetrauten mit dem Hackebeilchen um die Ecke bringt. Charlie läuft's kalt den Rücken runter. Denn Harriet beherrscht ihre Axt, wie andere Frauen den Kochlöffel...
"Liebling, hälst Du mal die Axt" sieht sich leider langweiliger an als der Titel dem Zuschauer verspricht.
Mike Myers, der Charlie verkörpert, hält sich angenehm mit seinem Wayne´s World-Klamauk zurück, was diesem Film auch eher geschadet hätte.
Der Humor in Thomas Schlamme´s Film ist sowieso eher von seichterer Natur, manchmal sitzt der ein oder andere Gag dann auch mal wirklich. Das ist jedoch eher Seltenheit. Auf der anderen Seite sind dafür auch keine Rohrkrepierer dabei.
Ein großer Plus-Punkt ist der Soundtrack, da haben die Macher ein glückliches Händchen bewiesen und leckere Hits aus dieser Zeit mit in den Film reingepackt.
Metzgerin Harriet (Nancy Travis) als eventuelle Axt-Mörderin spielt ihre Rolle leider viel zu zart und lieb, so dass der Zuschauer nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet , dass sie wirklich die Axt-Mörderin sein könnte. Falls es diese Mörderin überhaupt gibt.
Die Spannung um das Thema wirkt zu aufgesetzt, da es nur Charlies Neurosen sind, die dafür sorgen, dass es vielleicht doch ein Hackebeil-Frauchen geben könnte.
Ein Beispiel dazu sieht so aus: Harriet haut in der Metzgerei mit einem Beil ein Stück Fleisch durch (Ui, Angst!). Dies wird durch Musik, ´nen Schock-Blick von Meyers und anderen Spielereien künstlich aufgebauscht. Und solche Mätzchen ziehen sich den ganzen Film über durch. Mit der Zeit wird das etwas nervig.
Doch keine Angst, die irre Killerin gibt´s dann doch noch zu bewundern. Natürlich ist es bis zum Schluss unklar, wer das ist, da alle Indizien auf Harriet deuten und sonst keiner in Frage kommt.
Jedoch ist die Lösung so was von an den Haaren herbeigezogen, dass man wieder die Chips-Schüssel in den Fernsehen schmeißen könnte. Ein Mensch, der schon drei Leben auf dem Gewissen hat, trotzdem noch frei rumläuft und sogar Liebe von seinen Mitmenschen erfährt, als wenn nix gewesen wär, ist einfach nur blöd.
Da diese Person sich am Schluss als absoluter Psycho rausstellt, hätte normalerweise Mord Nr.1 schon gelangt für diesen Mensch ohne Probleme lebenslang in die Klappse zu stecken.
Was soll´s. Es soll einfach nur eine nette Komödie sein, und das ist "Liebling, hälst Du mal die Axt?" auch geworden. Mehr jedoch auch nicht.
5,5/10