Der Dichter Charlie MacKenzie zehrt für seine Beat-Poetry-Auftritte in hippen Szene-Cafés aus seinem desaströsen Liebesleben, welches ein einziger Trümmerhaufen ist, denn bisher ist noch jede seiner Beziehungen in die Brüche gegangen, weil er an all seinen ehemaligen Freundinnen etwas auszusetzen hatte... und sei es nur, dass sie zu penetrant nach Suppe gerochen haben! Da verliebt er sich Hals über Kopf in die hübsche Metzgerin Harriet, in der er die ideale Partnerin ausgemacht zu haben glaubt. Doch - oh je - bald schon kommt Charlie der üble Verdacht, dass es sich bei Harriet um jene gesuchte Serienmörderin namens "Madame X" handeln könnte, über die in den Käseblättchen berichtet wird und die da eine blutige Spur durch das ganze Land zieht. So ist er dann auch schnell überzeugt, dass Harriet wohl ihre drei Ex-Ehemänner mit der Axt in kleine Stücke gehackt haben muss und er nun wohl als nächstes dran ist... sehr zum Verdruss seines Polizisten-Kumpels Tony, der Charlie eine handfeste Paranoia attestiert. Aber nur, weil er paranoid ist, bedeutet das ja nicht unbedingt, dass seine Befürchtungen unbegründet sind... Zwischen "Wayne's World" und "Austin Powers" (wohl immer noch seine einzigen Beiträge zur Filmgeschichte von Belang... den Kurz-Auftritt in "Inglourious Basterds" mal außen vor gelassen) hat sich Mike Myers mit "Liebling hältst du mal die Axt" an einer etwas abseitiger angelegten Komödie versucht und damit Schiffbruch erlitten, denn anstatt wie erwartet das Thriller-Sujet aufs Korn zu nehmen und 'nen validen Kommentar zum damals hippen Psychopathen-Kino abzugeben, läuft das Ganze stattdessen über weite Strecken jedoch nur ab wie eine typische RomCom. Erst im Finale wird "Liebling hältst du mal die Axt" dann doch noch zur Slasherfilm-Parodie mit vertauschten Geschlechter-Rollen, die ein paar liebgewonnene Genre-Konventionen verhohnepiepelt. Sorry, too little, too late. Das Endergebnis ist da unterm Strich halt leider ebenso nett wie unbedeutend ausgefallen, was ja im Grunde genommen der Todesstoß für jeden Film ist, denn "nett" ist ja immer noch der kleine Bruder von... ja, genau! TV-Regisseur Thomas Schlamme inszeniert die Chose zudem wie einen zu lang gezogenen SNL-Sketch an den Auftritten Myers als schottischer Vater der Hauptfigur im Alte-Leute-Make-Up entlang, was man nun halt lustig finden kann oder eben nicht (Nebendarsteller Anthony LaPaglia tut's jedenfalls, denn der muss sich hier sichtlich zusammenreißen, um bei der Nummer nicht laut loszulachen!). Ach ja, dass "Liebling hältst du mal die Axt" trotz Axtmörder-Thematik zur Gänze auf Blut und Gewalt verzichtet und demnach vollkommen harmlos ist, muss ich nicht extra erwähnen, oder...?
5/10