Nachdem Muskelprotz Vin Diesel bei der Gagenforderung zu gierig war, wurde für ihn ein gleichwertiger Ersatz gesucht, um mit diesem die Fortsetzung des recht erfolgreichen Vorgängers „XxX – Triple X“ zu drehen. Diesen fand man in Gestalt des farbigen, schauspielernden Rappers Ice Cube. Da dem Großteil jedoch offensichtlich spanisch
vorkommen dürfte, wie Xander Cage aus Teil 1 plötzlich die Hautfarbe wechseln konnte, musste mit Darius Stone, seines Zeichens Ex-Söldner aus dem Team von NSA-Rekruteur Gibbons (Samuel L. Jackson), kurzerhand ein neuer Charakter eingeführt werden. Dieser wird, nachdem 16 NSA-Agenten getötet wurden, halsbrecherisch aus dem Gefängnis befreit und mit der Aufklärung des Falles beauftragt. Im späteren Verlauf findet er heraus, dass der Verteidigungsminister (Willem Dafoe) den Präsidenten bei seiner Rede zur Lage der Nation töten will. Kein Wunder, dass Stone damit nicht sonderlich einverstanden ist und so macht er sich zusammen mithilfe seines Mentors Gibbons und dem NSA-Erfinder Shavers auf die Jagd nach den Bösewichtern.
„xXx 2 – The Next Level“ ist das Sequel zu „xXx – Triple X“. Da Fortsetzungen ihren Vorgänger im Allgemeinen und im Actionmetier im Besonderen in allen Belangen übertrumpfen wollen, ist es auch bei diesem Film keine Überraschung, dass der Anteil an Stunts, Explosionen und Blei exorbitant angestiegen ist. Doch sollte er seinen Vorgänger nicht nur quantitativ, sondern vor allem auch qualitativ schlagen können. Und genau hier liegt das Problem. Gewaltige Explosionen und nette Stunts können nicht darüber hinwegtäuschen, dass diesem Film so einiges fehlt, was seine Existenzberechtigung entscheidend begründen könnte. Die Story ist nur ein Vorwand, um einen Pyroeffekt oder Stunt an den nächsten zu reihen. Die Charaktere bleiben inclusive des Hauptdarstellers allesamt blass und austauschbar. Nach einiger Zeit nervt es tierisch, dass Ice Cube anscheinend nur einen Gesichtsausdruck draufhat, egal in welcher Situation. Einiges büßt der Film auch dank seiner überzogen stilisierten und zwanghaft gewollt wirkenden Coolness ein, wenn z.B. der Held nach einem geglückten Stunt in Zeitlupe an den brennenden Autoresten vorbeiläuft, hart in die Kamera guckt und das Ganze auch noch von Gangsterrapmucke unterlegt ist, ist das nicht mehr cool, sondern eher unfreiwillig komisch. Dass die Nebenrollen mit Promis wie Xzibit, ebenfalls Rapper, besetzt sind, der dann später im Panzer die Polizei in Schach hält, hat man immer mehr den Eindruck, als sollte hier zwanghaft die „Homiefraktion“ bedient werden. Die Action ist fast ausnahmslos durch großen und auch offensichtlichen CGI-Einsatz verschönert, was wiederum einen Nachteil gegenüber dem oftmals altmodisch selbstgemachten Erstling darstellt. Zu allem Überfluss kam Vin Diesel deutlich sympathischer rüber als Ice Cube. Aber das könnte auch an seinem Namen (zu deutsch: Eiswürfel) liegen.
Eher ein Satz mit drei X, deswegen:
4 von 10 explodierenden Zügen
Dialoghighlight: „Na? Wie schnell war der Wagen?“
- „So um die 250 bis 260. Der zweitbeste Ritt meines Lebens.“