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Nachdem schon der erste "Triple X"-Einsatz so ganz und garnichts für Gehirnakrobaten und Freunde anspruchsvoller Filmkost gewesen ist, konnte man auch vom ersten Sequel zum Vin Diesel-Kassenschlager nicht viel anders erwarten. Genauso kommts dann auch: "The Next Level", inszeniert ohne Zugpferd Diesel, dafür mit Ex-Rapper Ice Cube in der Rolle des ultracoolen Superagenten, liefert Action bis zum Umfallen, dazu reichlich coole Sprüche, aufgemotzte Karren und freilich eine völlig absurde Story um einen spektakulären Staatsstreich im Herzen Amerikas.

Neben dem letzten inhaltlichen Anspruch verabschiedet sich schon mit dem actiongeladenen Intro nur all zu bald auch die Logik mit Kußhand - aber hey, das macht nichts, wenn das Drumherum stimmt! Es muss ja nicht immer das Hirn einbezogen werden! Und in dieser Hinsicht steckt der zweite xXx-Einsatz meiner Meinung nach den ebenfalls nicht gerade intelligenten Erstling sogar noch einmal in die Tasche!
Das Fehlen von Vin Diesel ist dabei schnell verschmerzt und darüberhinaus gibts ja mit Teamleader Samuel L. Jackson immerhin noch einen alten Bekannten serviert, tatkräftig unterstützt vom durchaus sympathischen NSA-Agenten Scott Speedman. Komplettiert wird die illustre Riege der Hauptakteure durch Paradefiesling Willem Dafoe, bei dem man eigentlich in Sachen Besetzung der bösen Seite nie wirklich etwas falsch machen kann. Auch als Triple-X-Widersacher gewohnt solide...

"xXx²" lebt ausschließlich von seinen äußeren Schauwerten. Mit Regisseur Lee Tamahori ("James Bond - Stirb an einem anderen Tag") konnten die Macher glücklicherweise auf einen unumstrittenen Mann des Faches zurückgreifen und dieser lässt es hier konsequent 90 Minuten lang so richtig krachen. Geboten werden neben fetzigen,- aber PG13-typisch selbstredend eher unblutigen Shootouts jede Menge Explosionseffekte, Hochgeschwindigkeitsszenen und waghalsige Stunts. Zu den Highlights der rasanten Mischung zählt unter anderem ein flottes Panzerduell an und unter Deck eines Flugzeugträgers - aber auch die finale Konfrontation rund um einen außer Kontrolle geratenen Highspeed-Zug kann sich insbesondere bei voll aufgedrehter Heimkinoanlage mehr als sehen lassen. Einzig ein paar wenige CGI-Effekte fallen da qualitativ ein wenig aus dem Rahmen und sind nicht von neuester Bauart. Insgesamt stört dieses kleine Manko jedoch kaum, da der beinahe Comic-Charakter des rastlosen, fern von jedem Realismus angesiedelten Spektakels so manches generell leichter verzeihbar macht.

Fazit: Bloss nicht anschauen, wenn der Wunsch nach anspruchsvollerer Filmkost besteht! Wer jedoch sein Hirn gern mal neben Chipstüte und Bierflasche für 90 Minuten konserviert, bekommt hier eine geile, abwechslunsgreich inszenierte Actionpalette geboten, die einfach Fun macht. Der bereits in so manchem Streifen actionerprobte Ice Cube ist dabei ein absolut würdiger Vin Diesel-Ersatz und Knalltüten der Marke Ja Ruleschauspielerisch um Lichtjahre vorraus! Einzig der imposanten Prag-Kulisse des Erstlings weine ich da vielleicht noch eine kleine Träne nach, aber das gestürmte Capitol im Herzen Washingtons ist ja auch ganz nett...

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