Im Jahre 2127 entert die Armee das Raumschiff Minion, das ein Nachfahre des Spielzeugmachers Merchant entführt hat. Von der Idee besessen, eine intergalaktische Falle zu schaffen, auf der mittels seines Zauberwürfels die Dämonen aus der Hölle regieren, bringt das für die Soldaten allerlei Schwierigkeiten mit, doch zunächst bleibt genug Zeit für den Entwickler, der Soldatin Rimmer die Geschichte seiner Vorfahren erklärend aufzutischen. So schwankt denn diese miese, kleine Fortsetzung auch ziemlich willkürlich zwischen 18. Jahrhundert, Gegenwart und der Zukunft, unabhängig von der Epoche wirken dabei alle Szenen wie aus einer billigen TV-Produktion. Der düstere, mystische Look, welcher unter Clive Barkers Fuchtel so charakteristisch war, wird konsequent zu einer Art Horrorsoap umfunktioniert, allein schon der Haufen drittklassiger Darsteller, darunter ausgerechnet Valentina Vargas in der weiblichen Hauptrolle als Prinzessin aus der Hölle und spätere Cenobitin, zeugt von einem einzigen Missverständnis. Angesichts diverser unmotivierter Zeitsprünge, diversen Querelen bei der Produktion und ebenso vielen resultierenden Ungereimtheiten ist es nur noch Makulatur, die fehlende Atmosphäre dieses filmischen Auswurfes festzustellen. Als dann endlich auch Pinhead in Aktion tritt quasselt der wie ein Wasserfall, dazu noch ständig pathetischen Müll, dass einem bei der komplett verschwundenen Erhabenheit des Dämonen die Tränen kommen können. Sicher wird hier und da einiges an Kunstblut verkippt, nicht immer hält die Kamera drauf und wenn, dann gibt es zumindest in wenigen Einzelfällen etwas Goutierbares zu sehen. Eine schicke Köpfung sowie eine Häutung plus diversem Gematsche, das auf den Boden fliegt, dennoch kann man diese misslungene Werk keinem Horrorfan empfehlen. Es ist eher peinlich für alle Mitwirkenden, Doug Bradley ist als Pinhead kläglich, bzw. seine Vorgabe des Drehbuches, das wie die Vorgänger von Peter Atkins stammt, oder die Produzentenrolle von Clive Barker. Erkannt hat das laut Vorspann nur der unbekannte Regisseur, der sich hinter dem Schampseudonym Alan Smithee versteckt. Auf gleichem Level wie etwa "Critters 4" oder "Leprechaun 4" wird Pinhead in "Hellraiser 4" ins Weltall geschossen, wo er in solcher Verfassung auch bleiben sollte, seine alten Cenobiten haben anscheinend schon vorher das sinkende Schiff verlassen, sehr clever.
Fazit: Der bisherige, traurige Tiefpunkt im "Hellraiser"-Universum. Abgesehen vom Kunstblutgehalt in wenigen Szenen fernsehkompatibel, doof, platt und albern. 3/10 Punkten
P.S.: Diese Review bezieht sich auf die Cine Plus-DVD, die in einer Szene um knapp eine Sekunden geschnitten ist.