Review

Wer wäre nicht gerne David Lynch und würde nicht mal gerne einen Film machen, wie sie dem großen Meister gelingen. Alejandro Amenabar anscheinend auf jeden Fall. Nur leider ist er eben nicht Lynch. Und deswegen ist ‚Öffne die Augen’ auch ein selten schlechter Film.

Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Hauptfigur, für dessen Schicksal sich der geneigte Zuschauer ja interessieren soll, ein derartiger Unsympath, daß man ihm eigentlich nur alles erdenklich Schlechte wünschen mag. Leider sollen wir aber mit seiner verquasten Leidensgeschichte mitfiebern. Was ich persönlich aber partout nicht tun wollte bei diesem, mit Verlaub, Riesenarschloch. Womit wir beim nächsten Punkt sind.

Die Handlung ist undurchsichtig, es gibt Zeitsprünge en masse, man verliert schon bald den Überblick, was Traum, was Realität ist. Nur, was Lynch später in ‚Mulholland Drive’ perfekt gelingen wird und wo Coppola in ‚Der Pate’ und Leone in ‚Es war einmal in Amerika’ brillieren, da versagt Amenabar auf ganzer Linie, weil er den Zuschauer nicht mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit oder auf eine Spurensuche hin zur Wahrheit. Vielmehr hatte ich immer das Gefühl, Amenabar berausche sich an seiner eigene intellektuellen (Pseudo)Überlegenheit, nach dem Motto, ‚Schaut mal, was ich doch toll zitieren kann und wie komplex ich doch die verschiedenen Ebenen ineinanderbaue, wenn ihr (die Zuschauer) sie auseinanderhalten könnt, seid ihr so toll wie ich’. Man fühlt sich manchmal an die Arbeit eines eifrigen Studenten aus einem Proseminar erinnert…und kann jetzt die Leiden der Professoren nachvollziehen, die diesen Kram korrigieren durften...

Fazit: die hölzerne Darstellung eines Stilprinzips erzeugt noch lange keine Spannung und macht auch keineswegs einen guten Film aus. Und wenn man dann am Ende eine selten dämliche Pseudoauflösung liefern muß, weil dem Herrn Regisseur dann irgendwie doch nicht so wirklich eingefallen ist, wie die ganze Kiste ein Ende finden soll, dann ist es echt mal gut gewesen.
Einziger Lichtblick in diesem Reinfall ist Penelope Cruz, die a) wunderschön ist und b) in der Darstellerriege als Einzige wohl nicht aus Augsburger Puppenkiste entsprungen zu sein scheint.

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