Die Zwillinge Philibert und Gotthilf Nuss wurden nach ihrer Geburt getrennt - die Mutter setzte Gotthilf als Findelkind vor einem Irrenhaus aus. Während Philibert eine Karriere als Politiker anstrebt, hat Gotthilf durch mehrfache Bewusstseinsspaltungen sage und schreibe 13 Persönlichkeiten entwickelt. Doch eines Tages bricht Gotthilf aus der Irrenanstalt aus, um seinen ahnungslosen Zwillingsbruder zu besuchen. Nun hält der Wahnsinn Einzug in Philiberts Leben.
Die total becknackte Nuss ist in der Tat genau so beknackt, wie sich sein deutscher Filmtitel liest. Hier wird bewußt auf jedwede Innovation gepfiffen und klamaukt das sich selbst 5jährige intellektuell unterfordert fühlen. Filme wie Dumm & Dümmer wirken dagegen wie wohlrechertierte Miliestudien und selbst Jim Carrey müßte sich in einem Gesichtsverbiegewettbewerb ordentlich anstrengen den mimischen Flummi Stephen Kearney zu schlagen.
Wer ernsthaft etwas gegen debile Scherze auf Fußbodenheizungsniveau oder Slapstick der slapsticksten Stufe hat sollte eine Bogen groß wie der Wendekreis der Titanic um das Nutt House machen, wer weiß könnte ja ansteckend sein. Niveau, iwo. Die Gags sind stehts stark infantil und oft schon aus der Antike überliefert, was nicht heißen soll das manche der Schwachmatigkeiten nicht zum grinsen anregen würden, aber meistens bleibt nur der wie-können-die-nur Griff an den Kopf. Auch der Running Gag Kearney ständig in verschiedene Kostüme zu packen, um so seine jeweils aktuelle Persönlichkeit diversen Blödsinn machen zu lassen ist nicht wirklich witzig, sondern eher peinlich.
Respekt für die Darsteller, die sich hier freiwillig zum Affen machen. Eine objektive Bewertung läßt sich hier gar nicht vornehmen, denn jeder overacted nur das es scheppert. Auf die Story einzugehen kann man sich auch sparen, Bruder sucht Bruder um Klatsche los zu werden reicht als Beschreibung aus und dient eh nur dazu diverse Späßchen aneinanderzureihen. Umso erstaunlicher ist es, wenn man mal einen Blick auf die Macher wirft, denn dort verbirgt sich die komplette Tand der Teufel Crew, die sowohl die Produktion als auch das Drehbuch verbrochen haben. Bruce Campbell, Sam Raimi und Scott Spiegel wird sicher niemand auf den ersten Blick hinter der Klamotte vermuten.
Empfehlenswert ist dieser Filmmeilenstein höchstens für Leute, die auch bei fünf Promille mal richtig lachen wollen, oder diejenigen die sich schon immer fragten was Tom Hanks deutsche Synchronstimme macht wenn sie mal Langeweile hat. Auf Dauer wirkt diese Ansammlung von Hirnwegsprengwitzle aber ziemlich ermüdend. Entweder man liebt diesen Stil oder haßt ihn, ich kann mir hier kaum Wertungen im Durchschnittsbereich vorstellen.
3/10