Die Bluthochzeit (2005)

Man sollte es nicht für möglich halten, aber in dieser deutsch-belgischen Produktion von Regisseur Dominique Deruddere ("Suite 16") kommen Fans schwarzhumorigen Filmstoffes tatsächlich auf ihre Kosten. Ausgehend von einer personell wie lokal fest umrissenen Situation - eine Hochzeitsgesellschaft tafelt in einer abseits gelegenen Gourmet-Burg - entwickelt sich ein flott inszeniertes Drama zwischen dem cholerischen Familienoberhaupt Walzer (Armin Rohde) und seinem Counterpart, dem in finanziellen Nöten steckenden Hotelier und Chefkoch Berger (Uwe Ochsenknecht). In filmisch fein austarierten Eskalationsschüben explodiert die beiderseitige Gewalt und läßt es im Kinosaal ordentlich krachen: Geiselnahme, Schußwaffengebrauch, Entführung und Handgranaten-Einsatz verhelfen dieser Hochzeit in der Tat zum Adjektiv "blutig".

Neben allen dramatischen Elementen (u.a. einem komplizierten innerfamiliären Beziehungsgeflecht) gibt es überraschend behutsam gesetzte, aberkomische Pointen zu goutieren. Auch Fotographie und Sound sind überdurchschnittlich, und die Performance von Armin Rohde einfach nur preisverdächtig.

Beste Unterhaltung also, aber wegen einer überflüssigen Nebenhandlung reduziert sich die Bewertung auf knappe 8/10