Review

Armin Rohde und Uwe Ochsenknecht wetteifern um eine nicht bezahlte Rechnung und um die persönliche Ehre.

Story:
Mark Walzer (Arne Lenk) möchte für seine Braut Sophie (Lisa Maria Potthoff) den Hochzeitstag so schön wie möglich gestalten. Dafür hat Vater Hermann (Armin Rohde) einen Landgasthof in der Eifel angemietet und die ganze Familie dazu eingeladen. So weit, so gut, nur hat Hermann ein paar persönliche Probleme: Er benimmt sich nicht nur gerne wie ein Cowboy aus dem tiefsten Texas, sondern will auch noch ständig seinen Besitz vergrößern. Und eben dieser Gasthof, den Besitzer Franz Berger (Uwe Ochsenknecht) keinesfalls hergeben möchte, ist sein neuestes Objekt der Biegierde. Angeblich verdorbene Shrimps nimmt Walzer schließlich zum Anlass, eine gewaltigen Streit vom Zaun zu brechen und will das Anwesen verlassen. Dumm nur, dass seine Frau und Schwiegertochter noch drinnen sind. Das verletzt natürlich seine Ehre und will gerächt werden...

Durchschnittlich einmal pro Jahr kommt ein deutscher Film ins Kino, der es problemslos mit der Konkurrenz aus Übersee aufnehmen kann. "Die Bluthochzeit" ist so ein Kandidat. Mit hohem Tempo wird die Geschichte um den verrückten Walzer und seinen Konkurrenten Berger erzählt. Dabei bleibt es nicht lange bei verbalen Auseinandersetzungen und schon bald wird auch mit bleihaltigen Argumenten diskutiert. Im Laufe der Streitigkeiten fliegt sogar ein Auto durch eine unachtsam platzierte Handgranate in die Luft.

Besonders derb geht's trotz dem nicht gerade zimperlichen Umgang aber nie, dennoch ist der Härtegrad für eine FSK12-Freigabe erstaunlich hoch. Viel wichtiger als die Action sind aber die schauspielerischen Leistungen, bei denen besonders Ochsenknecht und Rohde hervorstechen. Rohde verkörpert den durchgeknallten Patriarchen mehr als glaubwürdig. Bei so einem Vater würde es mir Angst und Bange werden. Kaum schlechter macht Uwe Ochsenknecht seine Sache, der vom Koch zum Geiselnehmer wird, selbstverständlich nur aus persönlicher Kränkung.Bei dieser Leistung verkommen die anderen Darsteller fast schon zu Statisten, obwohl auch ihre Leistungen ansprechend sind. Am ehesten herausragen kann da noch Sandra Borgmann (die Rosalie aus "Berlin Berlin"), die mit längeren Haaren und ohne berliner Akzent kaum wiederzuerkennen ist.

Im Großen und Ganzen kommt der Film ohne Längen aus, nur einige wenige Szene hätte man vielleicht streichen können, da beispielsweise die Nutte und der Geschäftsmann nichts zum Fortgang der Handlung beitragen.

Fazit: Auch aus Deutschland kommt ab und an mal ein wirklich guter Film. Auch wenn sich die Witze hier im Hintergrund halten, kann man mehrmals herzhaft lachen. Das lockert das eigentlich dramatische Geschehen auf und macht den Film kurzweilig. Empfehlenswert und eine gute Alternative für alle, die den Ami-Mainstream nicht mehr sehen können.

8 von 10 Punkten

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