Review

Es gibt manche Genres. denen ich einfach nicht abkann. Neben historischen Kriegsepen, reiht sich neben Fantasy-Filmen ("Harry Potter", "Herr der Ringe" - jo ich weiß, Blasphemie...) auch die Nische Vampir-Filme ein, die ich irgendwie total gay finde. Rohrkrepierer wie diese "Twilight"-Scheiße bestärken mein Gefühl und kloppen den letzten Sargnagel fest in meine verhärtete Meinung. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Vampire mit Stil nenne ich das einfach mal. Und "The Forsaken" gehört definitiv dazu.

Collegestudent und Gelegenheitsshopper Sean (Kerr Smith - " Final Destination", "Eiskalte Engel 3") soll einen restaurierten Mercedes-Oldtimer von Los Angels nach Miami überführen. Dumm nur, dass er Anhalter Nick (Brendan Fehr , "Mein verschärftes Wochenende") mitnimmt, der sich als Vampirjäger entpuppt, der seinen Wirt sucht, von dem er gebissen worden ist. Nick hat Medikamente dabei, die den Fortschritt der Krankheit und den Alltag eines Vampirlebens unterdrücken und dennoch muss er den Anführer töten, damit er vollständig geheilt wird. Als Sean auch noch von der unterwegs aufgegabelten, hübschen Megan (Izabella Miko) mit dem Vampirvirus infiziert wird, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich Nick anzuschließen und den Obervampir Kit (Johnathon Schaech) zu krallen, um ihn unschädlich zu machen...


Was sich zunächst als Null Acht Fuffzehniger anhört, gestaltet sich beim Ansehen interessant. Schon alleine die kleine B-Star-Riege bildet einen Haufen an interessanten Charakteren. Während Sean wohl die größte Charakterwandlung durchmacht und einfach nur spontan handelt und somit authentisch wirkt, kommt durch Nick der mit netten Sprüchen zugetackerte Jungspund um die Ecke. Während die dritte Gute im Bunde relativ wort- und sinnfrei bleibt (Izabella Miko), verdichtet sich das Ganze wieder um die Vampire Kit (Johnathon Schaech), seine Bumse Cym (Phina Oruche) und den Bei-Tag-Fahrer Pen (Simon Rex - "Scary Movie 3-5"), bei dem man bis zum Schluss nicht weiß, warum er als normaler Mensch die Geisel der Vampirgesellschaft ist und diese trotteligen Blutsauger am Tag rumkutschiert. Von Cym (die echt scharf ist) bekommt er auf jeden Fall mal keinen Blowjob. Ich leider auch nicht.


"Forsaken" spielt mit einer Leichtigkeit seine bedeutenden Charaktere herunter und erinnert dabei oft an den Klassiker "Near Dark - Die Nacht hat ihren Preis", auch ein verdammt guter Vampirfilm. Aber man sollte nicht den Fehler tun und beide Filme zu vergleichen. Dafür ist der Schwerpunkt vom Inhalt her zu grob unterschiedlich. Die Vergleiche kommen wohl eher davon, dass beide Filme ein paar Sachen gemeinsam haben: Talentierte Schauspieler, die ihre Rolle locker runterzwirbeln, eine gewisse Härte, die man als Blutbauer braucht und eine angenehme, wenn auch an der IQ-Kacke grenzenden Story, die für einen optimalen Durchfluss sorgt.


Man spürt dem Film deutlich an, dass er in Zeiten der "Scream"-Welle mitproduziert wurde - denn bis auf das "Whodunit" und die typischen Morde gleicht "Forsaken" dem Vorbild und den vielen Nachahmern. Charaktere, Soundtrack, Sprache, Vorgehensweise usw. sind 1:1 übernommen - und das tut dem Film gut, da er ja mit seinem Vampir-Dünnschiss für Abwechslung sorgt.

Zudem wird hier eine ziemlich erstaunliche Geschichte mit Kreuzrittern aus dem Hut gezaubert, die jeden "Dracula"-Film bzw. die Herkunft des Virus über den Haufen werfen. "Forsaken" hat dafür seine eigene Formel, wenn sie auch sehr abenteuerlich und nicht gerade IQ-fördernd ausgefallen ist - aber immerhin machte man sich Gedanken, wie Vampire entstanden sein können. Und common gays, ... ähhh guys, welche Vampir-Filme tun das schon?

Somit kann man mit dem Duo, was fast an ein Buddy-Combo erinnert, stark mitfiebern, mit dem Soundtrack mitrocken und dem Geschehen mitleiden. Kein Überfilm, aber "Forsaken" wurde ein Teil, das immer mal wieder rocken kann, falls ein regenreicher Tag ins Haus steht.

Schade ist die Tatsache, dass ein zweiter Teil angedeutet wird, der aber aus Einspielergebniss-Gründen (leider) nie gedreht worden ist.

7,5/10

Details
Ähnliche Filme