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Das EXORZIST-Prequel ist in seiner ursprünglichen Fassung ziemlich saft- und kraftlos. Zu viele Aufnahmen wirken zu bieder, zu hell, zu sonnig und zu freundlich und alles hat das etwas preiswerte Flair einer TV-Produktion. Kein Wunder, dass die Studiobosse hiernach alles andere als happy waren, intervenierten und einen kompletten Reshoot anordneten. Den verkrüppelten Bettler mit seiner seltsamen Visage, der später als Dämon einen eher albernen Eindruck macht und mehr wie ein menschenähnlicher Außerirdischer wirkt als wie ein Besessener, hat man gleich ganz gestrichen - besser so. Auch die anderen Veränderungen und Recasts gehen vollkommen in Ordnung, denn von ihnen allen profitiert EXORZIST: DER ANFANG. Erstaunlich, wie unterschiedlich doch 2 Mal die gleiche Erzählung ausfallen kann.
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Die ursprüngliche Umsetzung des Exorzist-Prequels, seinerzeit vom Produzenten nicht akzeptiert, welcher daraufhin einen anderen Regisseur mit dem Neudreh beauftragte - dessen Ergebnis ebenso halbgar ausfiel wie diese noch unblutigere, effektärmere Version. Das liegt meines Erachtens am schwachen Drehbuch, das einfach keine adäquate 90minütige Umsetzung zulässt. Trotz einiger interessanter und den zuschauer erschütternder Ansätze verfängt sich diese Interpretation noch mehr in geballter Langeweile und Spannungslosigkeit als Renny Harlins Versuch, ein annehmbares Prequel zu schaffen.