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Bei Tales of Madness handelt es sich um eine teutonische Amateurproduktion eines gewissen Daniel von Euw, bei der zwei inhaltlich nicht zusammenhängende Kurzgeschichten präsentiert werden. Eine handelt von einem dämonischen Spiegel und Nummer zwei von einem geheimnisvollen Stalker, der einem jungen Mädel nachstellt.
An der Stelle möchte ich gerne mal den Covertext zitieren: "grandioser, kultverdächtiger Horrorschocker. Satanische Atmosphäre und viel Blut und nackte Haut machen den Film zu einem Genuß für Horrorfreaks" und zusätzlich noch dick auf der Vorderseite "ungeschnittene Originalfassung". Mit diesen Worten versuchen die lieben Red Edition Marketinstrategen die DVD an den Mann zu bringen. Schauen wir doch mal im einzelnen was dahintersteckt.

Grandios ist hier zunächst mal gar nix, der Film ist billigster Amateurschund, gegen den selbst Schwachmaten wie Jochen Taubert wie Steven Spielberg wirken.
Kultverdächtig, na klar, aber nur wenn Kult die Abkürzung für "kann ultimative Langeweile töten" ist
Horrorschocker, nee auch nicht, die zweite Story ist eh nur ein Thriller und in der Spiegelstory kann man bestenfalls leichte Anflüge von mildgewürztem Grusel feststellen.
Satanisch ist hier auch nichts, der alte Hörnerträger wird mit keinem Wort erwähnt
Atmosphäre, lol, es wird mit maximal dreistelligem D-Mark Budget billig in irgendwelchen Privatwohnungen gedreht, es gibt keine düsteren Settings, keine Gruften oder alte Friedhöfe, ums kurz zu machen Atmosphäre gibt es hier nicht.
Viel Blut ist wohl die dreisteste Lüge, es gibt nur eine einzige Szene in der für circa drei Sekunden zwei Blutstropfen zu sehen sind, mehr ist nicht, nicht mal ein blauer Fleck oder ähnliches. Möge der Coverdesigner in der Hölle schmoren.
nackte Haut, sorry auch angehende Voyeure werden sich mit dem Film nicht anfreunden können, es gibt zwei nackte Poppes (davon einer männlich) und ein paar Möpse von der Seite. Da sind selbst die Sexy Sport Clips anregender.
Machen den Film zum Genuß, vorausgesetzt natürlich man verfügt über eine masochistische Ader
Horrorfreaks werden sich erschrocken abdrehen, jede Sendung mit Johannes B. Kerner ist grusliger, jede Tagesschau blutiger und jede Kaminfeuer DVD interessanter.
Ungeschnittene Originalfassung, ja was sollte man denn rausschneiden, die FSK 18 Einteilung ist einer der schlechtesten Treppenwitze der Neuzeit. Wenn schnon geschnitten werden sollte dann bitte Tales of Madness aus meinem Gedächtnis.

Sorry aber das mußte jetzt alles raus. Tales of Madness ist ein blöder Film in jeder Hinsicht und hohl wie ein Heißluftballon. Allein schon die gestelzte "Natürlichkeit" mit der die Darsteller ihre Texte runterradebrechen ist einzigartig, aber auch die Produktion und das Script sind Fälle für den Sondermüll. Wenigstens hat es keiner der Beteiligten gerechterweise auch nur im Ansatz geschafft etwas ähnliches wie eine Karriere zu starten. Nicht mal als Trashfan wird man dieser Schlaftablette etwas abgewinnen können. Bähh.
1/10

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