Operation Eastern Condors (1987)

Höllenfahrtkommando mit Augenzwinkern

Eine wilde Truppe an Knastis und halbwegs kampftüchtigen Taugenichtsen aus Hong Kong wird (mit verführerischer Aussicht auf Begnadigung!) auf ein geheimes Kommando hinter feindliche Linien in Vietnam geschickt - und so entsteht eine Art Asia-„Dirty Dozen“ zwischen kriegerischem Söldnerspektakel und Kung Fu-Klopperei vor knalligem Grün des Dschungels… 

Söldner, Sprungtritte & Saftsäcke

Zu seinen besten Zeiten wollte und konnte es das Hong Kong-Kino sogar mit überlebensgroßen Actionlegenden wie „Rambo II“ oder „Delta Force“ aufnehmen - was zu einem Überflieger a la „Eastern Condors“ führen kann… Für viele mit einigen Argumenten auf seiner Seite als eventuell Sammo Hungs feinste Stunde eingeloggt, ist „Eastern Condors“ eine wahrhaft waghalsige Melange aus westlichen Actioneinflüssen der 80er und feinstem Hong Kong-Handkantenkäse. Würden einige unnötige und nur wenig ziehende Blödeleien nicht stottern und würde manchmal nicht mit den Zeitlupen dermaßen übertrieben, dann wäre „Eastern Condors“ für mich ein nahtloses Actionkriegsfest. Und die Figuren bräuchten noch eine bessere und tiefere Zeichnung, damit wir auch emotional mehr mitgehen. Aber ansonsten - in Sachen Besetzung, Drehort und Fights! - ist das auch so ein Brett für Eastern-Fans. Die Sprünge, Explosionen und Schusswechsel haben es in sich und können mit dem Besten von Cannon und Co. mithalten. Die Mann-gegen-Mann- bzw. Frau-gegen-Frau-Fights liegen kämpferisch natürlich sogar nochmal weit über westlichem Standard. Die Härte ist teils gravierend. Melodrama und trashigere Momente sind auch am Start. Insgesamt - gerade für Sammo Hung - aber doch erstaunlich ernst und düster. Die westlichen Vorbilder und Zielgruppen hier sind klar zu erkennen. Der Schweiß vor Ort (auf den wunderschönen Philippinen gedreht) ist fast riechbar. Und es gibt für Easternfans etliche bekannte Gesichter zu entdecken. Tonal und von seiner Balance passt das nicht immer - aber launig und beeindruckend ist das Ganze in jedem Fall. Eine ziemlich gute Wahl für eine Herrenrunde. 

Chuck & Sly lassen grüßen… 

Fazit: teils spektakuläre Söldnersause, teils whacky Hong Kong-Balanceakt… Ein Dschungeldauerfeuer der Dödelklasse!