Regisseur Ignazio Dolce ist ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, aber sein Kriegsactioner "Commander" ist gar nicht mal übel. Da kann "Bye Bye Vietnam" leider nicht mithalten. Obwohl man mit Tito Carpi den selben Drehbuchautor wie bei "Commander" gewählt hat, auch der B-Actioner "Striker" mit Frank Zagarino geht auf dessen Kappe, ist das Drehbuch mehr als nur machohaft und Ideenarm. Ein weiteres italienisches B-Movie, welches zwar die Auswertung auf Video fand, aber in den Videotheken verschwand. Nur "Wir lieben Kino" Sender Tele 5, scheint sich für diese angestaubte Unterhaltung zu interessieren.
Nach der erfolgreichen Befreiung eines Generals aus den Händen der Charlies, schickt man Sgt. Costa (Richard Hatch) gleich wieder auf eine schier unmögliche Mission. Er soll die strategisch wichtigste Brücke des Vietkong zerstören, dafür wird ihm eine neue Einheit, welche teils aus Knackies besteht, zugeteilt. Gleich bei der Ankunft im Dschungel wird die Einheit dezimiert und Einige hegen zusätzlich Groll gegen den strengen Costa. Colonel Abrams (Donald Pleasence) versucht derweil eine Rettungseinheit zu mobilisieren, um Costa nach der Beendigung des Auftrags zu bergen. Der Auftrag gerät jedoch bald ausser Kontrolle.
Noch nie hatten Filme solcher Art, aus italienischen B-Schmieden eine gute Story parat, doch der Unterhaltungswert macht diese Filme dennoch interessant, hieran scheitert auch "Bye Bye Vietnam" kaum, aber die Story ist so was von einfältig und die Dialoge einfach nur dämlich. Allein schon Costa ist sehr zweifelhaft. Er lässt verletzte Kammeraden einfach zurück, ohne mit der Wimper zu zucken, droht seiner Einheit sie zu töten, wenn sie nicht folgen. Kein Wunder, dass die ihn abstechen wollen, aber einfach nur zu blöd sind, um das durchzuziehen. Auch macht die Einheit andauernd Fehler, man tritt wirklich in jede Falle, die der Charlie aufgebaut hat. Eine kleine Lovestory nach Schema F gibt es auch am Rande, natürlich will das Love Interest, in Form einer Rebellin, am Ende wieder gerettet werden. Die Darsteller sind leider auch nicht mal am durchschnittlichen Niveau. Richard Hatch zieht seine Heldennummer mit einem Gesichtsausdruck durch und Donald Pleasence sabbelt nur dummes Zeug und ist hoffnungslos unterfordert.
Actionreich ist dieser Streifen schon, leider ohne jegliche Spannung. Es kracht und knallt an allen Enden, die Charlies beißen in dutzenden ins Gras, aber auch die eigenen Einheiten werden stark dezimiert. Einige Einschüsse sind recht blutig geworden und auch die Fallen im Dschungel sorgen für ein paar blutige Bilder. Es wird ordentlich geballert, man hält auf alles drauf was man sieht, trifft natürlich immer, einige Explosionen sind wirklich gigantisch für so eine B-Produktion. Auch kloppen darf man sich ab und an. Zwischen den ordentlichen Actionszenen tut sich aber meist eine Länge auf und auch der Score kocht auf Sparflamme und bietet kaum Abwechslung. Das 80er Jahre Dschungelflair wurde gut eingefangen. Dreckig, nass und realistisch. Hier wurde nicht in einem Park gedreht.
Actiontechnisch ganz okay, aber nur deswegen ist dieser Film ansehbar und vielleicht wegen des Flairs. Story, Dialoge, Score und Darsteller sind nicht sonderlich brauchbar.