Bye, bye, Vietnamfilm...
Es waren die 80er Jahre, die dazu beitrugen, das der Vietnamkriegsfilm Hochkonjunktur hatte. Man konnte sich materialistisch besser austoben wie ein Jahrzehnt zuvor. Das entdeckten natürlich auch die Italiener für sich und kurbelten fleissig einen Spaghetti-Kriegsfilm nach dem anderen. Wobei der Hauptaugenmerk eher auf die Action lag und weniger an den tiefgründigeren Belangen. Bekanntester Vertreter der Italo-Klone war "Jäger der Apokalypse" mit David Warbeck. Camillo Teti dachte sich: "Was Antonio Margheriti kann, kann ich schon lang!"
Oberst Abrahams schickt eine zusammengewürfelte Einheit um den Alkoholiker Seargant Costa hinter die feindlichen Linien, um eine für die Amerikaner strategisch wichtige Brücke zu sprengen. Doch es gibt auch Spannungen untereinander und die Vietcongs sind nicht zu Späßen aufgelegt. Und so wird unermüdlich geballert, was die Rohre hergeben.
Sicher ist eines 100%ig: Der Italo-Schiesser erfüllt alle gängigen Vietnamkriegsfilmklischees, die nacheinander abgehakt werden. Dazu zählen üblicherweise die bösen Fallen, die für die GI' s parat gelegt wurden, dümmliche Sprüche und Knatteraction vor Urwaldkulisse. Nix Rambo! Denn die Erwartungshaltungen wurden hier etwas demontiert. Der anspruchslose Videoschnarcher entpuppt sich als dreist-billiges "Das dreckige Dutzend" Plagiat, das nach Vietnam strafversetzt wurde, bei dem der sonst glänzende Donald Pleasence beschämend zurückhaltend agieren darf. Die gewöhnlich blutlustigen und zeigefreudigen Italiener halten sich hier beim Blutzoll zurück.Auch ansonsten mangelt es an reichlicher Action; was dafür mittels hölzerner Dialoge wieder wett gemacht wurde.
Der trashige B-Film bedient sich dabei allerlei gängiger Vorbilder, die Kasse machten und in die Filmgeschichte eingingen. Immerhin schaffte es Teti; und das sei ihm hoch anzuzrechnen, diesen eher durchwachsenen Schinken zu einem staubigen Videotheken-Ladenhüter reifen zu lassen. Aus der Masse der hervorquellenden Filme in der Vietnamnachkriegsära jedenfalls sticht dieser unwichtige Videostreifen nicht gerade. Dafür gab' s zuhauf qualitativ bessere Vertreter.
B- Actionstreifen im Söldnermodus, der sich verdammt ernst nimmt und auch nur im Dutzendvermarktungsmilieu herumfischt. Stereotyp, voller tumber Gewalt. Der späte und verkappte Versuch, den Vietnamkriegsfilm spärlich am Leben zu erhalten.
Ist die FSK:18 Freigabe gerechtfertigt? Zwar wenig gestreute Gewalteskapaden, die aber etwas brutal aufgezeigt werden. Zu allem wird das Töten hier auf plumpe Art verheerlicht. Heisst: Ja, ist völlig okay!