Interessante Dokumentation über den letzten Akt des zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden, die zwar klar über Knopp-Niveau anzusiedeln ist aber auch nicht frei von Kritik bleiben kann.
So muss sich Macher Michael Kloft durchaus vorwerfen lassen, hier ein nicht gänzlich wertneutrales Bild zu zeichnen. Zu Hauf vorgekommene Verbrechen der amerikanischen bzw alliierten Seite werden dezent unter den Tisch gekehrt oder gefährlich schwammig dargestellt, wie im Falle der mit Häftlingen gefüllten Kaserne in Nordhausen. Es entsteht der Eindruck, als wären die vielen Opfer einzig an Hunger und Krankheiten zu Grunde gegangen - daß britische Bomben eines militärisch sinnlosen Flächenwurfes für einen guten Teil der Toten verantwortlich waren, lässt sich allenfalls zwischen den Zeilen und den Entstellungen der gezeigten Opfer heraushören bzw ersehen.
Etwas schade zudem, daß keine Farbaufnahmen Verwendung fanden. Im derzeitigen Doku-Overkill ist das durchaus ein Schwachpunkt, wenn auch kein für Interessierte essentieller. Ein Tribut an die Massenkompatibilität ist sicherlich das nicht wirklich hohe Tempo der Doku, so daß einige wichtige Ereignisse und Städte keine Erwähnung finden. Im Gegenzug strecken 1000 mal gesehene Szenen sich ergebender Zivilisten und Soldaten die Dauer.
Dank seltener Aufnahmen aus Leipzig, Nürnberg und anderen Stationen auf dem amerikanischen Weg zu Elbe und Donau bleibt dieser Beitrag zur 60. Jährung des Kriegsendes in jedem Falle sehenswert...