Inhalt:
China in der frühen "Martial World". Das "Devil´s Gate", ein Gewölbe das dem "King of Hades" Yen (O Yau-Man aka Ko Yu Min), dem das schier Böse innewohnt, als Residenz dient, dort versammelt dieser die "7 Monsters of Poison". Diese Gruppe ist eine verbrecherische Killer-Bande (u.a. Chiang Tao und Tsai Hung), allen voran die arrogant auftretende "Snake Witch" (Chiang Ching-Hsia)!
Die "7 Monsters of Poison" werden von Yen beauftragt, innerhalb von 10 Tagen einen Mann namens Lo Tien Hung zu finden. Dieser besitzt 2 geheime Jade-Anhänger, deren Markierungen auf den Verbleib eines KungFu-Manuskripts hinweisen, welches demjenigen der es in der Hand hat, übermenschliche Kräfte verleiht. Gelingt es der Bande nicht, Lo zu finden, droht ihnen die Todesstrafe. Um diese Drohung zu bekräftigen, tötet Yen kurzerhand durch Magie einen Mann dieser Gruppe, als jener Zweifel darüber äußert, dass die Mission in 10 Tagen gelingen kann.
In einem Ort spielt das kleine Mädchen Chen Shen Chou (Kai Pao-Yu) mit seinen Freunden in einer Gasse "Blinde Kuh". Als der Großvater dazu kommt, läuft Chen Shen davon, ihr Großvater hinterher, und sie entdecken im hohen Gras einen verletzten Mann. Es ist Lo Tien Hung (Shaw Luo-Hui), mit den Jade-Anhängern! Er warnt die beiden vor den "7 Monsters of Poison", und sie verstecken ihn in einer Kammer.
Die Verbrecher finden sie, töten die Eltern des Mädchens, und Lo flieht mit dem Mädchen. Die Bande holt sie ein, und es kommt zum Kampf. Aber ein Fischer, Han (Kang Ming), hilft ihnen, doch der auftauchende Yen höchstpersönlich, tötet ihn. Wieder können Lo und Chen Shen flüchten.
Die Jade-Anhänger verhelfen Lo zum begehrten KungFu-Manuskript, nur mit diesem kann die Rache am "King of Hades" Yen und den "7 Monsters" gelingen. Doch dieses KungFu ist so komplex, dass das Training hierzu bereits im Kindesalter beginnen muss. So soll und muss nun Chen Shen diese Kampfkunst erlernen. Lo findet einen alten Farmer, den Meister Kung (Su Chen-Ping), der das Training des Mädchens übernimmt und sie unterrichtet.
Wieder können die "7 Monster" sie entdecken und angreifen. Master Kung kommt zu Tode, doch durch einen Sprung von einer Klippe, können Lo und Chen Shen wiederum entkommen. Ein weiterer alter Meister (Chiang Yang) wird zum Sifu des Mädchens. Aus diesem wird mit den kommenden Jahren harten Trainings, eine junge Frau. Chen Shen (Cheung Ching-Ching) ist zu einer KungFu-Fighterin gereift, die Fliegen kann und Bäume mit bloßen Händen fällt, und die ihre Rache nunmehr angehen will, zumal auch ihr Meister von den "7 Monsters" getötet wird.
Als Lo von Yen gefangen gesetzt ist, scheint Chen Shen auf sich gestellt zu sein. Doch werden ihr 3 Geschwister zu Gefährten, die sich an Yen ebenfalls rächen wollen: Der KungFu-Kämpfer Lei Sze-To (Chiang Nan aka Kong Nam), sowie dessen Bruder (Lei Te-Nan) und bildschöne Schwester (Chen Chui-Yen). Es kommt zum Kampf gegen die "7 Monsters", und der Bruder kommt zu Tode.
Chen Shen, Lei Sze-To und dessen Schwester erreichen schließlich das "Devil´s Gate", und es kommt zu etlichen Kämpfen gegen die "7 Monsters". Diese werden annähernd aufgerieben, dabei stehen sich auch Chen Shen und "Snake Witch" gegenüber, zwischen den beiden attraktiven Frauen kommt es zum Duell auf Leben oder Tod.
Doch der Endkampf gegen den "King of Hades" steht noch bevor, ein so gnadenloser wie blutiger Show-Down...!
Kritik:
Im Jahre 1971 drehte Regisseur Joseph Kuo für seine Studios von "Hong Hwa International Films", diesen insgesamt recht flotten KungFu-Actioner auf Taiwan. Ein Film mit Schwächen, aber auch Stärken, die vor allem im actiongeladenen, langen Finale diesen Eastern noch aus allen Mankos rausprügeln.
Alles scheint recht aufwändig, die Kulissen und Kostüme, doch vermittelt "The Evil Karate" einen eher kostengünstigen, um nicht zu sagen billigen, Eindruck. Die Story ist eingangs und bis zur Mitte hin etwas umständlich, fast wirr, gestaltet, durch viele auf- und (durch Ableben) abtauchende Personen etwas überladen, und Trash-Elemente bleiben einem nicht erspart. Sei es der golden lackierte Villain Ko Yu-Min (aka O Yau-Man) oder die schon skurrile "7 Monsters of Poison"-Gang, sowie dieses Leoparden-Fell mit Leuchtaugen, dass eingangs für den Hauptvillain ´spricht´, um nur ein Beispiel zu nennen, nun ja.
Aber die Story läuft sich noch recht schlüssig zurecht, und mit vielen Trainings-Elementen, die der Story geschuldet sind, in der die Heldin von Sifu zu Sifu "gereicht" wird, einigem Hin und Her also, und dann lang dauerndem KungFu-Actionfeuerwerk, kommt so ab der Mitte keinerlei Langeweile auf. Mit dem Auftauchen der dann endlich erwachsenen Heldin in Person von Cheung Ching-Ching (der taiwanesischen "Antwort" auf Hongkongs Schwertlady Cheng Pei Pei), kriegt der Streifen dann vollends die Kurve zum kurzweilig-knackigen KungFu-Actioner.
Cheung Ching-Ching, die hochattraktive Actrice, ist die resolut-energetische Heldin in diesem Eastern, und sie meistert das routiniert, fightet sich agil-elastisch durch diesen unambitionierten Unterhaltungsfilm. Sie hat das "gewisse Etwas", die Schwertlady mit dem eleganten Kampfstil. Und ich würde diese chinesische Schönheit nur dann von der Bettkante schubsen, wäre ich mit meinem neuen Ultra-Schwarm, der Frau die derzeit alle Click-Rekorde im Internet bricht, ... Rocio Luis..., liiert (tja, von was ich so träume...).
So spät wie sie im Film auftaucht, so bzw. noch später tut dies ihr Fight-Partner hier, Chiang Nan (aka Kong Nam), der für "Hong Hwa International Films" unter der Regie von Joseph Kuo ja auch schon im Eastern-MegaHit "18 Bronzemen" ("Die 18 Kämpfer aus Bronze", siehe mein Review auf dieser Webseite) reüssierte. Er ist natürlich mehr actiontechnisch hier gefordert, macht aber auch seine Sache dabei agil-energetisch.
Shaw Luo-Hui ist das Bindeglied, eine Art "Anker", der die Heldin -da noch ein kleines Mädchen (Kid-Darstellerin Kai Pao-Yu macht das total tapfer)- unter seine Fittiche nimmt, er macht das gekonnt-solide. Lai Te-Nan und die attraktive Chen Chui-Yen (die mutig und blutend mitfightet) sind die geschwisterlichen Sidekicks von Chiang Nan, und füllen die Personen-Dichte in diesem Film munter weiter auf. Die Sifu-Darsteller ebenso, und durch das "Hin und Her" mit ´Flucht-Ausbildung-Flucht-Szenenwechsel´ kommt eben auch keine Langeweile auf, auch wenn die Story dadurch sprunghaft wirkt. Tsai Hung und Chiang Tao mit kurz wahrnehmbaren Auftritten, als Teil der illustren "7 Monsters of Poison" sind sie Gaststars dieser Produktion.
Das bringt mit zu den Villains, dem goldlackierten Ko Yu-Min aka O Yau Man -hier mal nicht als Shaolin-Oberer, seiner Paraderolle- und dieser skurril-trashigen "Monster"-Bande. Schöne Bösewichter, comicartig verzerrt und das "Trashige" in diesem Eastern forcierend. Aber man denkt mit der Zeit durch die hastige Storyline und die ganze Action dann, nicht mehr so sehr an und über diesen Trash (nach). Skurril in der Aufmachung und in mancherlei Verhalten, taucht die "Monster"-Truppe auf und ab, tötet und attackiert ohne Unterlass. Das hält eben auch alles in Schwung.
Eine Dame steht der Bande augenscheinlich vor: Chiang Ching-Hsia, die als Vamp stets mit Schlange um den Hals, hier ihre Auftritte hat. Hatte was, und das Duell gegen die Heldin CC-C ist ein kleiner Höhepunkt, das hätte man mehr auswalzen müssen, leider blieb es bei einem kurzen Fight. Und statt Giftnadeln in die Stirn, hätte ich mir gewünscht, diese wären in den Augen der Actrice Chiang eingeschlagen, die dann blind gegen die Heldin zu bestehen gehabt hätte, was die Dramatik auf die Spitze getrieben hätte. Hätte, hätte..., na okay.
Ko Yu Min aka O Yau Man als "King of Hades" ist indes der Ober-Bösewicht, skurril-trashig auch seine Aura als golden im Gesicht lackierter White-Hair-Villain. Aber auch er, böse, verschlagen, skrupellos und machtbesessen. Das verkörpert Ko Yu Min aka O Yau Man denn überzeugend, und ist im Finale natürlich der erwartet harte Brocken, kaum totzukriegen und verbissen sich der zahlenmäßigen Helden-Übermacht stellend. Was den Streifen dann noch rettend ins Ziel bringt.
Die KungFu-Fightaction steht natürlich im Zentrum, zunächst nicht gerade hochklassig und mit aufgedrehtem Geschwindigkeitsregler, doch steigert sich das und rasant-dynamische, technisch auch choreografisch starke KungFu-Fights beherrschen die Szenerie. Dazu die ganzen Trainingseinheiten für die Heldin, und eine runde halbe Stunde NonStop-KungFu-Fightaction im Finale, das ist natürlich das Highlight, und prügelt den Film noch aus allen Schwächen.
"The Evil Karate" hat eben diese Schwächen, aber auch Stärken wie ein hohes Tempo und so ab der Mitte fast pausenlos geil-intensive KungFu-Fightaction. So kann sich dieser frühe KungFu-Actioner noch knappe aber solide 6 von 10 Punkten in meiner Bewertung erfighten.