Mittlerweile sind also 31 Jahre vergangen seit Star-Regisseur Steven Spielberg seinen ersten Film für die große Leinwand realisierte.
Nach dem mörderisch spannenden TV-Thriller "Duell" waren die Erwartungen verständlicherweise recht hoch, doch muß ich leider gestehen, daß "Sugarland Express" diese Erwartungen fast komplett enttäuscht.
Natürlich handelt es sich hierbei nicht um einen Thrillerstoff wie bei "Duell", sondern vielmehr um eine Art Roadmovie-Drama-Action-Satire-Mischung, die an ihren zu vielfältigen Stilelementen irgendwie scheitert.
Die Story des Knacki-Ehepaares, daß sich mit einem Polizisten als Geisel quer durch Texas und einer Verfolgerkolonne aus Polizeifahrzeugen auf den Weg macht um ihr Baby den Klauen möglicher Adoptiveletern zu entreissen ist einfach weder Fisch noch Fleisch.
Angefangen bei dem geradezu lächerlich einfachen Ausbruch aus der Correctional Facility, der allzu vorhersehbaren Annäherung zwischen "Gangstern" und Geisel, dem teilweise überkandidelten Spiel von Goldie Hawn, den Szenen als die Entführer geradezu mit einem Volksfest geehrt werden, den Schießereien und den etwas schlapp daherkommenden Verfolgungsjagden bietet dieser Film leider bloß jede Menge Stückwerk.
Während des Anschauens kamen mir oft jede Menge Erinnerungen an teilweise ähnliche, aber bessere Filme wie "Natural Born Killers" und Eastwoods "Den letzten beißen die Hunde" in den Sinn.
Als Einzelfilm betrachtet liegt hier sicherlich ein für die damaliger Zeit passabler Film vor, doch heutigen Maßstäben wird "Sugarland Express" leider nicht gerecht.
Und wenn der Regisseur noch Spielberg heißt schon gar nicht.
Aber gerade im Falle Spielberg muß man das Ganze wohl doch eher als Teil des bisherigen Gesamtwerkes sehen. Und wenn auf der Soll-Seite Filme wie "Schindlers Liste", "Der Soldat James Ryan", die Indiana-Jones-Trilogie, "Der weiße Hai" und jede Menge andere teilweise bahnbrechende Filme stehen ist dieser Kino-Erstling halt eben nur eine unbedeutende Anfangssprosse auf der Karriereleiter von Steven Spielberg.