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Nachdem Wes Craven das Slasher-Genre mit "Scream" wiederbelebt hat, wollte der Fernsehsender RTL auch ein Stückchen vom Kuchen abhaben. Man beauftragte Regisseur Robert Sigl damit, einen ähnlich gelagerten Film abzudrehen. Das Ergebnis fiel jedoch brutaler aus, als man es von Fernsehproduktionen gewöhnt ist und so setzte man bei RTL die Schere an, um diesen Film in den Gewaltszenen zu kürzen.
Dennoch reichte auch diese gekürzte Ausstrahlung im TV  für negative Nachrichten (u.a. BILD-Zeitung) in der Presse.

Die Story spielt sich in einer Schule ab. Es ist der Abend der Abi-Party. Doch für eine Gruppe von Schülern, die noch Streiche für das Lehrpersonal für den nächsten Tag vorbereiten wollen, wird diese Nacht ihr letzte des Lebens sein. Denn ein maskierter Killer ist hinter ihnen her...

Wenn man sich die damaligen Verhältnisse zu heute anschaut, ist die ungeschnittene Fassung (die übrigens  auch im Spätprogramm ausgestrahlt wurde) alles andere als brutal anzusehen. Doch auch beispielsweise bei "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast" ging es eben nicht gerade blutiger trotz KJ-Freigabe zu.
 In heutigen Zeiten von "Saw", "Hostel" oder von mir aus auch "Human Centipede 2" sind wir alle etwas abgestumpft und so ist der Gewaltgrad natürlich als total harmlos zu bezeichnen.

Dennoch muss man Sigl zu Gute halten, dass er für einen für das Fernsehen abgedrehten Film ("Der große TV-Roman") sich auf dünnem Eis bewegte, da man grafisch blutige Details nicht gewohnt war.
Als Location für die Schule benutzte man eine Burg, was man auch in einigen Szenen durchaus sieht. Dennoch tut das dem Spaß keinen Abbruch, da es Sigl gelungen wurde, Räume herrlich morbide einzurichten und ihnen einen gelungenen Anstrich verpasste, so dass u.a. auch durch die Kameraaufnahmen bedrohliche Atmosphäre aufkommt. Das die Story ansich absoluter Kokolores ist, vergisst man gerne dabei.

Natürlich ist "Schrei - Denn ich werde Dich töten" beiweitem kein erstklassiger Slasher. Dennoch schlägt er so manch andere amerikanische Produktion um Längen. Bei der Fernsehausstrahlung war ich live dabei  und empfand ihn damals sehr unterhaltsam. Dennoch sind gerade  Slasher, die um die Jahrtausendwende produziert wurden,  bis heute ordentlich zugestaubt, denn was vor 10 Jahren noch als brutal galt, ist heute schon eine Mindestvoraussetzung vom Nischenpublikum für einen 12er Film - und das ist auch gut so. Das Publikum giert immer nach mehr. Deswegen sollte keiner, der diesen Film noch nicht gesehen hat, jetzt meinen, er könne ihn sich in die Sammlung stellen, dazu wirkt er eben zu unblutig.

Dennoch ein sehr interessanter Beitrag aus Deutschland und

5/10 Punkten für eine tapfere Fernsehverfilmung.

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