Der junge Arzt Dr. Henry Carstairs möchte in Whispering Falls Fuß fassen. Gleich nach seiner Ankunft schmeißt sich die nymphomanische Selena, die im Apartment neben ihm wohnt, an ihn. Von ihrem Ehemann, der sich im Büro mit seiner masochistisch veranlagten Sekretärin vergnügt, vernachlässigt, beginnt Selena eine Affäre mit Henry. Und da wäre noch Natalie, eine sechzehnjährige mit dem Körper einer Frau, die einen Erzeuger für ihr Kind sucht um so dem Kriegsdienst in Israel zu entgehen...
Willkommen in der verrückten, überdrehten und komischen Welt des Sexploitation, wo die Weiber noch willig und die Männer potent sind. „The Boob Tube“ (AT: Soap) ist eine Parodie auf Soap Operas im Allgemeinen und kann in dieser Form auch nur in den 70er Jahren entstehen. Inhaltlich besteht der Film aus einem dichten und manchmal undurchschaubaren Netz aus Intrigen, Affären und Beziehungen, ganz im Sinne seiner Vorbilder. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Henry, an dessen Tür reihenweise Frauen anklopfen und darauf warten von ihm vernascht zu werden. Fast wie im richtigen Leben also. Die Dialoge erinnern in ihrer Naivität und Stupidität auch an mindere Hardcore-Produktionen, der letzten Jahre z.B. klopft seine Nachbarin mit einem Dildo in der Hand an, erzählt, dass sie nymphomanisch sei und schon geht’s nach kurzem abwägen los mit dem Matratzensport. Bettszenen selbst gibt es nur sehr wenig und sind wenn, dann auch nur kurz zu sehen. Im Vordergrund steht, auch wenn es etwas seltsam klingen mag, die Story. Aber keine Angst: Der Film hat ja immerhin damals ein X-Rating bekommen und somit ist auch genügend Nudity garantiert. Anmerken muss ich allerdings, dass für meinen Geschmack, die weibliche Cast, die übrigens teilweise auch aus Pornodarstellern besteht, nicht ganz meinen hohen Erwartungen entspricht. Mit anderen Worten: Die Mädels könnten etwas schöner sein.
Zwischendrin gibt es immer wieder kurze Unterbrechungen, in denen Werbespots, aus dieser Zeit, parodiert werden. Zu sehen sind dabei, geile Hausfrauen, Escortdamen, die einem eine lange Autowäsche verschönern wollen und andere abgedrehte Sachen.
Einen Großteil des Humors macht das durchgängige Overacting der Darsteller aus. Wer mit dieser Art von Humor nicht klar kommt, braucht sich gar nicht erst an den Film zu wagen. Ansonsten sorgt die Story mit ihren seltsamen Beziehungsgeschichten alleine schon für einige Lacher. Ein sechzehnjähriges Mädel, das ihren Kriegsdienst in Israel antreten muss, sich davon aber befreien kann, wenn sie ihre Lehrerin ein wenig an ihr herumfummeln darf. Völlig bizarr. Sowas kann einfach nur in den 70er Jahren entstehen.
„The Boob Tube“ ist Sexploitation pur. Mal komisch, mal dämlich, aber unterhaltsam.
6/10