Das Süße Jenseits (1997)

Ich habe mir den Film angeschaut weil ich den Regisseur nicht kannte und sein Film "Exotica" mir doch sehr gefallen hat. Ich dachte mir schaust halt noch einen von ihm an.

Der Inhalt ist schnell erzählt. Ein Schulbus mit Kindern kommt von der vereisten Strasse, rutscht in einen gefrorenen See und geht unter da das Eis unter der Last bricht. Ein einziges junges Mädchen überlebt querschnittsgelähmt. Ein Rechtsanwalt taucht auf und will die Eltern für einen Prozess auf Schadensersatz gewinnen da es ja einen Schuldigen geben muß.Der Rechtsanwalt hat eine Tochter die drogensüchtig ist und mittels eines Er-Gespräches nur dann meldet, wenn sie Geld braucht. Bei der Vernehmung macht das junge Mädchen eine Falschaussage und der Schadensersatzprozeß ist hinfällig.
Einiges habe ich nicht verstanden. Warum waren die Eltern gegenüber dem Rechtsanwalt und sein Vorhaben so skeptisch? Klar kann der Verlust der Kinder durch Geld nicht aufgewogen werden. Klar will der Rechtsanwalt auch was daran verdienen, hat aber angeboten nur im Falle eines Obsiegens. Ein materieller Ausgleich für den Verlust eines geliebten Menschen ist nicht verwerflich. Warum hat das junge Mädchen die Falschaussage gemacht? Was sollte die Szene in der Scheune mit ihrem Vater?

Ich mache mir Gedanken, komme aber nicht drauf was der Film eigentlich sagen will. Gut, der Rechtsanwalt kommt unsymphatisch rüber und man hat immer das Gefühl, daß es ihm nur um das Geld geht das er verdienen könnte. Aber das ist doch sein Job, soviel Geld als Schadensersatz rauszuholen wie nur geht. Und dann immer die Geschichte mit dem Rattenfänger aus Hammeln als Einblendung, erzählt von dem jungen Mädchen. Sollte das eine Anspielung auf den Rechtsanwalt sein? Wenn ja, warum?

Ich bin kein Konsument von leichter Filmkost. Der Film war nicht langweilig oder billig, aber die Aussage hat sich mir nicht erschlossen. Somit nur 5 Punkte