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Die Welt nach dem Nuklearkrieg ist unwirtlich, die überlebenden Menschen leben nur noch in ihren Behausungen und flüchten sich in die Unendlichkeit ihrer Gedanken. Dazu verhilft ihnen das Infinity-System, an das sie eingestöpselt ihren Tag verbringen. Doch Judy glaubt nicht an die visionäre Welt, sondern versucht, die Realität zu erfahren. Da sie das System sabotiert, wird sie an die Erdoberfläche verbannt, wo sie zunächst auf Stover (Bruce Campbell) trifft, der sie vor den unterirdisch lebenden Kriechern rettet. Nichts desto trotz geraten beide in die Fänge der Menschenfresser, die von einem selbsternannten Sektenguru angeführt werden. Von da ab führt dieser Sci-Fi-Horror durch die dreckigen Gänge des unfreundlichen Völkchens, deren Masken aussehen, wie die Bandmitglieder von GWAR zu ihren besten Zeiten. In Sklaverei halten sie sich andere Kreaturen, um die Reste der Zivilisation aus der Erde zu schürfen. Wer in jenem Gefüge nicht funktioniert, wird blutig bestraft, sehr rasch und teils unerwartet müssen so manche Körperteile dran glauben. Ganz ernst ist das bei aller Splatterigkeit, die "Brain Slasher" auszeichnet, jedoch nie, freiwillig komisch und auch trashig geht es zu. Highlight ist ein aus Schrott zusammengebauter Menschenentsafter, dazu gesellen sich allerlei makabere Ideen, Parasitenfische können auch für Ekel sorgen. Ungewöhnlich für ein solch opulentes Kunstblutfest (von der KNB-Crew) ist sicher die Endzeitausrichtung, welche an "Mad Max" und ähnliches erinnert. Die Story ist dennoch sehr eigentümlich und zum Ende hin von einigen Überraschungen durchzogen. Einzig störend an diesem interessanten B-Movie ist die nicht durchgängige Linie, die der Genremix mit sich bringt. So können vereinzelt spannende Jagden überzeugen, manchmal auch die kruden Charaktere oder die SFX, nur in der Gesamtheit holpert sich das Drehbuch durch liebevoll gestaltete, stets nach Low-Budget aussehende Kulissen. Wer das mag, hat einige kleine Lacher zur Belohnung, besonders der schwarze Humor unterhält in der zweiten Hälfte den Zuschauer. Die Gegenüberstellung von Bruce Campbell ("Tanz Der Teufel") und Angus Scrimm ("Das Böse") entspricht den Erwartungen des Genrefans und wäre das Endresultat in der Moral nicht so kitschig, hätte es zum Prädikat "Kultfilm" reichen können.

Fazit: Blutiger Endzeit-Sci-Fi-Horror-Trash der amüsanten Art. 7/10 Punkten

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