Vermont: Vor zehn Jahren ist während der Flutung des Spruce Lake-Stausees ein Farmer, der sich geweigert hatte, sein Land zu verlassen, ums Leben gekommen. Nun reist Senator Stanton Wells, der damalige Initiator des Projekts, gemeinsam mit seiner Stripper-Assistentin Lucky (jeder sollte eine haben!) zu einem Treffen mit dem Bankier Jerry Gold und der Projektleiterin Janet Sands wieder an den Spruce Lake, um dort eine Jubiläums-Gala vorzubereiten und neue Geldgeber klarzumachen. Aufgrund einer unpassierbaren Straße stranden alle Genannten in dem Bed & Breakfast des alten Bing, wo man auch auf ein paar weitere, merkwürdige Einheimische wie das Landei-Geschwisterpaar Junior und Caro trifft. Als man am Abend gemeinsam die örtliche Bar besucht, kommt es zu einem Gerangel zwischen den Gästen und einem betrunkenen Jäger, woraufhin dieser sich zuerst 'ne Kugel und anschließend von Caro auch noch einen Pfeil im Kopf einfängt. Um einen Skandal zu verhindern und Wells' Präsidentschafts-Ambitionen nicht zu gefährden, beschließt man, gemeinsam die Leiche verschwinden zu lassen, was sich ob des Auftauchens des nervigen Polizisten Freddy als schwieriger erweist als gedacht... und dann geht auch noch ein Killer im Bed & Breakfast um, der es auf die anwesende Bagage abgesehen hat... Irgendwo auf der schmalen Grenze zwischen Amateurfilm und semi-professionellem Independent-Streifen balanciert dieses Direct-to-DVD-Filmchen herum, das man da vom Look und Feel her auf den ersten Blick mit etwas Wehmut ziemlich punktgenau um die Mitte der Nullerjahre rum verorten kann, was auch nur bedeutet, dass eine derart billige Shot-on-Video-Ästhetik beim Betrachter mittlerweile auch schon nostalgische Gefühle hervorruft. Wenn man dann noch sieht, dass sich Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Regisseur Bobb Hopkins doch tatsächlich den damals noch recht fitten Hollywood-Veteran und Oscar-Preisträger Ernest Borgnine für einen - im Film minutenkurzen, aber auf dem Cover groß herausgestellten - Cameo-Auftritt geholt hat und diesen hier zu Beginn und am Schluss den Erzähl-Onkel geben lässt (ohne je von der Couch aufzustehen!), dann kann man "3 Below - Rache aus der Tiefe" gar nicht wirklich böse sein... und so möchte ich mit der Angelegenheit trotz aller offensichtlicher Mankos auch nicht allzu hart ins Gericht gehen. Da der Name "Hopkins" da zudem auffällig oft in den Credits genannt wird, kann man wohl davon ausgehen, dass Bobb hier wohl auch noch den Rest seiner Sippe involviert hat und die Angelegenheit darum auch mehr Home-Movie-Charakter aufweist, was dann auch ein wenig entschuldigt, dass Ausleuchtung und Fotografie den höchsten Ansprüchen nicht genügen. Okay, ganz so schlimm wie so mancher Fernsehflm aus den 70ern (man vergleiche etwa mit einem "Wie ein Leben in der Hölle") sieht das Ganze ja nun wirklich nicht aus, allerdings hätte eine etwas stimmungsvollere Optik den Streifen doch aufgewertet. Der Plot selbst kommt dafür ja eigentlich in bester 80s-Slasher-Movie-Manier daher, weswegen man sich gewünscht hätte, dass der überschaubare Body-Count etwas blutiger und mit einem höheren Effekt-Aufwand umgesetzt worden wäre. Mit ein wenig mehr Politur hätte aus "3 Below - Rache aus der Tiefe" also wirklich etwas werden können, so ist er aber leider nur unterstes Genre-Mittelmaß...
4/10