Der Arzt Sir James Forbes wird von seinem jüngeren Kollegen Dr. Peter Tompson nach Cornwall zur Hilfe gebeten, weil dort eine geheimnisvolle Krankheit ausgebrochen ist. Mit Forbes Tochter Silvia, einer erklärten Gegnerin der Fuchsjagd Südenglands, macht der sich bei der Ankunft bereits unbeliebt, in einem urtümlichen Landstrich, in dem auch der junge, den Todesfällen machtlos gegenüber stehende Arzt in Ungnade gefallen ist. Das Thema ähnelt zunächst nur allzu deutlich dem des Kassenschlagers "Dracula", zufällig ist auch die Dame des Hauses etwas kränklich und schon bald in den Fängen des dubiosen Landlords und seinen finsteren Machenschaften. Dieser Drahtzieher Clive Hamilton ist eine ebenfalls fürstliche Figur und anziehend auf Frauen, wenn auch kein Blutsauger, doch Blutsammler. Genauso wenig wie der nachtaktive Unhold von Bram Stoker duldet auch er keine Nebenbuhler, auch nicht wenn es darum geht, dass "der Meister" sein Grauen im Dorf weiter verbreitet. Parallelen zu Hammers erfolgreicher Vampirreihe ließen sich viele finden, doch das Drehbuch von Peter Bryan, welcher zuvor "Dracula und seine Bräute" schrieb, zieht inhaltlich an einem anderen Strang, nämlich dem des von exotischen Voodoo-Riten zu Zombies gewordenen Untoten. Kurz vor der Genrewende hin zu den kannibalischen Menschenfressern lassen die Hammer Studios mit ihren typischen Dekors noch einmal die Toten in der Tradition von "White Zombie" oder "I Walked With A Zombie" auferstehen. Vermutlich ist dieses sogar der erste Film, der buchstäblich die Toten aus ihren Gräbern erheben lässt, wie man es später insbesondere in Italien gerne verwendete. Der Gruselfaktor dabei stimmt, wenn die maskierten Häscher des Schreckenskultes zur Tat schreiten und die vermoderten Gestalten nach den Lebenden greifen. Gerade das schön verweste Make-up der Zombies kann noch heute überzeugen, den Löwenanteil an Bildschirmpräsenz hält allerdings der Wissenschaftler Sir James inne, der mit detektivischem Gespür hinter das Geheimnis kommt. Die Idee der ferngesteuerten Zombies ohne eigenen Willen als Arbeitssklaven entstammt ebenfalls dem Vorreiter "White Zombie", für heutige Verhältnisse recht blutleer ist auch "Nächte Des Grauens", der zwei Jahre vor George A. Romeros bahnbrechendem "Die Nacht Der Lebenden Toten" mit einer wunderschönen Atmosphäre aufwartet, nostalgisch betrachtet und natürlich nicht so klaustrophobisch düster wie der Klassiker aus Pittsburgh. In einer wohl sortierten Zombiefilmsammlung sollte dieser Beitrag von Regisseur John Gilling, der in den gleichen Kulissen auch "Das Schwarze Reptil" für die Hammer Studios drehte, nicht fehlen.
Fazit: Der vermutlich letzte Zombiefilm vom alten Schlag, der weitgehend ohne Gemetzel auskommt. Wieder mal ein stimmungsvoller Vertreter aus der Hammer-Reihe. 6/10 Punkten